Wirtschaftsminister : Rente ab 80 ist okay

Der Vorschlag des früheren Wirtschaftsministers Wolfgang Clement ist heikel: Menschen in Deutschland sollen künftig bis 80 arbeiten dürfen. "Wir sollten ein Signal für längeres Arbeiten setzen", sagte der 72-Jährige der "Welt": "Wir sollten die gesetzliche Lebensarbeitszeitbegrenzung abschaffen", forderte er weiter. Der Vorstoß von Clement könnte für zusätzlichen Zündstoff in der Diskussion über das Renteneintrittsalter sorgen. Clement: Viele Menschen wollen länger arbeiten
Angesichts der alternden Gesellschaft brauche Deutschland eine längere Arbeitszeit. Die Rente mit 67 sei zu knapp bemessen, wer wolle und es könne, solle bis zum 75. oder 80. Lebensjahr arbeiten, sagte er der Zeitung. Der frühere SPD-Politiker fügte hinzu: Dass ein Drittel der Menschen immer mehr und immer länger arbeiten wolle, zeige, dass viele Bürger mit ihrer Lebenseinstellung weiter seien als die Politik.

Eine längere Arbeitszeit zu fordern ist nicht neu. Obwohl die Rente mit 67 immer noch scharf kritisiert wird, gehen Experten noch weiter. Der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz hält sogar langfristig eine Rente mit 69 für erforderlich.

Forscher des Max-Planck-Instituts für demografische Entwicklung in Rostock rechnen damit, dass das Renteneintrittsalter in den nächsten 40 Jahren deutlich ansteigen wird. Institutsdirektor James Vaupel glaubt, dass die Deutschen dann bis zu ihrem 72. Lebensjahr arbeiten müssten, um die Folgen der weiter steigenden Lebenserwartung für die Rentenkassen auszugleichen.

Die neue Regelung zur Rente mit 67 Jahren war zum Jahreswechsel in Kraft getreten. Das Gesetz sieht vor, dass sich das reguläre Renteneintrittsalter von bisher 65 Jahren schrittweise nach hinten verschiebt. Dass heißt: Wer 2012 seinen 65. Geburtstag feiert, muss einen Monat länger arbeiten, um eine Rente ohne Abzug zu bekommen. Jahr für Jahr erhöht sich dann das Rentenalter um zunächst einen Monat.

Bürgerreporter:in:

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