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G e d i c h t
"Zu spät ... " - A. de Nora (1864 - 1936), Pseudonym für Anton Alfred Noder, deutscher Arzt und Dichter

  • Herbst-Stillleben mit Apfel und Rosen-Blütenblättern
  • hochgeladen von Eugen Hermes

Wenn auch dein müdes Herz ein letztes Glück
nicht ganz verschmäht,
verlornes Leben bringt kein Kuss zurück -
es ist zu spät.

Manchmal im Herbst von Blüten steht ein Strauch
noch übersät - 
sie werden nie zur Frucht - und wissens auch …
es ist zu spät.

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33 Kommentare

In schönem Ritual, lieber Eugen, beende ich den Tag mit einem Trakl-Vers! ;-))

Der Spaziergang > Georg Trakl

Musik summt im Gehölz am Nachmittag.
Im Korn sich ernste Vogelscheuchen drehn.
Holunderbüsche sacht am Weg verwehn;
Ein Haus zerflimmert wunderlich und vag.

In Goldnem schwebt ein Duft von Thymian,
Auf einem Stein steht eine heitere Zahl.
Auf einer Wiese spielen Kinder Ball,
Dann hebt ein Baum vor dir zu kreisen an.

Du träumst: Die Schwester kämmt ihr blondes Haar,
Auch schreibt ein ferner Freund dir einen Brief.
Ein Schober fliegt durchs Grau vergilbt und schief
Und manchmal schwebst du leicht und wunderbar.

Die Zeit verrinnt. O süßer Helios!
O Bild im Krötentümpel süß und klar;
Im Sand versinkt ein Eden wunderbar.
Goldammern wiegt ein Busch in seinem Schoß.

Ein Bruder stirbt dir in verwunschnem Land
Und stählern schaun dich seine Augen an.
In Goldnem dort ein Duft von Thymian.
Ein Knabe legt am Weiler einen Brand.

Die Liebenden in Faltern neu erglühn
Und schaukeln heiter hin um Stein und Zahl.
Aufflattern Krähen um ein ekles Mahl
Und deine Stirne tost durchs sanfte Grün.

Im Dornenstrauch verendet weich ein Wild.
Nachgleitet dir ein heller Kindertag,
Der graue Wind, der flatterhaft und vag
Verfallne Düfte durch die Dämmerung spült.3

Ein altes Wiegenlied macht dich sehr bang.
Am Wegrand fromm ein Weib ihr Kindlein stillt.
Traumwandelnd hörst Du wie ihr Bronnen quillt.
Aus Apfelzweigen fällt ein Weiheklang.

Und Brot und Wein sind süß von harten Mühn.
Nach Früchten tastet silbern deine Hand.
Die tote Rahel geht durchs Ackerland.
Mit friedlicher Gebärde winkt das Grün.

Gesegnet auch blüht armer Mägde Schoß,
Die träumend dort am alten Brunnen stehn.
Einsame froh auf stillen Pfaden gehn
Mit Gottes Kreaturen sündelos.

*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi

Zu spät, du rettest den Freund nicht mehr,
den Freund in dir, der gefällt sich sehr.
Seine poetische Berauschung nun findet ihr Ende,
dem Alter entsprechend und fast behende,
begibt er sich zufrieden auf seine Lagerstatt,
wo er sich fühlt ob seines Tuns ziemlich satt.
Die wogende Welt um ihn berührt in kaum,
entschieden, ihr zu geben keinen Raum.
Er schafft sich die eigene beschauliche Welt,
die ist für ihn ein beglückendes Himmelszelt.

Kommentar wurde am 20. November 2024 um 00:34 editiert

1000 DANK, Romi und Helmut!
H e r r l i c h ! 😉 

Ganz wunderbar beschrieben, Helmut!
Welch eine "poetische Berauschung"! 👌

Und um beim Thema zu bleiben:
"Wer zu spät kommt, sieht nach der Uhr."
- Zitat: Wilhelm Busch (1832 - 1908)
😊

Herzliche Gute-Nacht-Grüße,
Eugen

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