G e d i c h t
"Zu Golde ward die Welt ..." - Christian Morgenstern (1871 - 1914)
Zu Golde ward die Welt,
zu lange traf
der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig
dich, Welt hinab
in Winterschlaf.
Bald sinkt's von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu -
und bringt dir Ruh,
o Welt,
o dir, zu Gold geliebtes Leben,
ruh!
- Eugen Hermes
am 27.11.2024
um 00:22
Kommentar wurde am 27. November 2024 um 00:24 editiert1000 Dank liebe Romi!
Von den Gedichten deiner Wahl bin ich auch heute wieder hellauf begeistert.
... und insbesondere von den bewegenden Worten der Selma Meerbaum-Eisinger (1924 - 1942), die nun das letzte Wort haben soll:
Ich möchte leben.
Schau, das Leben ist so bunt.
Es sind so viele schöne Bälle drin.
Und viele Lippen warten, lachen, glüh'n
und tuen ihre Freude kund.
Ich möchte kämpfen und lieben und hassen
und möchte den Himmel mit Händen fassen
und möchte frei sein und atmen und schrei'n.
Ich will nicht sterben. Nein!
Liebe Grüße zur mitternächtlichen Stunde,
Eugen