A p h o r i s m u s
"Schön ist, was du siehst, schöner, was du träumst!" - Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 - 1747)
... übrigens:
Vauvenargues setzte sich zeit seines Lebens nachweislich mit den Schriften Voltaires auseinander. - Quelle: Wikipedia
Lieber Eugen, zum Ausklang des Tages darf ein Eichendorff-Gedicht ja nicht fehlen! ;-)
Totentanz, Der Kehraus.
Josef von Eichendorff
Es fiedeln die Geigen, da tritt in den Reigen
Ein seltsamer Gast, kennt keiner den Dürren,
Galant aus dem Schwirren die Braut er sich faßt.
Hebt an, sich zu schwenken in allen Gelenken.
Das Fräulein im Kranz: "Euch knacken die Beine. –"
"Bald rasseln auch deine, frisch auf spiel't zum Tanz!"
Ein Kenner im Ringe betrachtet die Sprünge,
Er findet's gemein. "Dir kann's auch nicht schaden!"
Die vornehmen Waden muß er schwingen im Reih'n.
Die Spröde hinter'm Fächer, der Zecher vom Becher,
Der Dichter so lind, muß auch mit zum Tanze,
Daß die Lorbeern vom Kranze fliegen im Wind.
So schnurret der Reigen zum Saal 'raus in's Schweigen
Der prächtigen Nacht, die Klänge verwehen,
Die Hähne schon krähen, da verstieben sie sacht. –
So ging's schon vor Zeiten und geht es noch heute,
Und hörest du hell aufspielen zum Reigen,
Wer weiß, wem sie geigen – hüt' dich, Gesell!
*
Liebe Grüße zur Nacht,
Romi