myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

G e d i c h t
Nach der Erfüllung ... - Stephan von Millenkovich (1836 - 1915)

Das Schönste bleibt doch stets das Sehnen
der Liebe erste Werdezeit,
das bange Zagen, süße Wähnen,
die stille Traumes-Seligkeit.
Denn was du damals vorempfunden,
die Brust vom Himmelsglanz erhellt,
das bringt, wieviel du auch gefunden,
dir später kein Besitz der Welt.

Weitere Beiträge zu den Themen

VergänglichkeitGlasklare FotosMakroPoesieTräumeGedichtStilllebenLaubVergangenheitwelkStephan von MillenkovichNahaufnahmeMelancholieGedankenWehmut

30 Kommentare

Lieber Eugen, zum Ausklang des Tages darf ein Eichendorff-Gedicht ja nicht fehlen! ;-)

Der Traum 

Josef von Eichendorff

Mir träumt', ich ruhte wieder
Vor meines Vaters Haus
Und schaute fröhlich nieder
Ins alte Tal hinaus,
Die Luft mit lindem Spielen
Ging durch das Frühlingslaub,
Und Blütenflocken fielen
Mir über Brust und Haupt.

Als ich erwacht, da schimmert
Der Mond vom Waldesrand,
Im falben Scheine flimmert
Um mich ein fremdes Land,
Und wie ich ringsher sehe:
Die Flocken waren Eis,
Die Gegend war vom Schnee,
Mein Haar vom Alter weiß.

*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi

In schönem Ritual, lieber Eugen, beende ich den Tag mit einem Trakl-Vers! ;-))

Die Bauern > Georg Trakl

Vorm Fenster tönendes Grün uns Rot.
Im schwarzverräucherten, niederen Saal
Sitzen die Knechte und Mägde beim Mahl;
Und sie schenken den Wein und sie brechen das Brot.
Im tiefen Schweigen der Mittagszeit
Fällt bisweilen ein karges Wort.

Die Äcker flimmern in einem fort
Und der Himmel bleiern und weit.
Fratzenhaft flackert im Herd die Glut
Und ein Schwarm von Fliegen summt.
Die Mägde lauschen blöd und verstummt
Und ihre Schläfen hämmert das Blut.

Und manchmal treffen sich Blicke voll Gier,
Wenn tierischer Dunst die Stube durchweht.
Eintönig spricht ein Knecht das Gebet
Und ein Hahn kräht unter der Tür.

*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi

DANKE vielmals, liebe Romi!

... für Rilke mit seiner eher tristen Sicht auf das menschliche Dasein, für die heile, behütete Welt des Wiegenliedes, für die feinfühligen Worte des romantischen Lyrikers Josef von Eichendorff, aber auch für die freudlosen Worte des Georg Trakl! 😏

Zum Schluss des Tages noch einmal Fred Endrikat (1890 - 1942), den ich so sehr verehre:

Der pensionierte Auerhahn

Es war einmal ein Auerhahn,
der hatte seine Pflicht getan.
Acht Jahre lang und noch viel mehr,
dann ward der Dienst ihm etwas schwer.
Kein Ding auf Erden ewig dauert,
er hatte eben aus-geauert.
🙄

Liebe Grüße zur mitternächtlichen Stunde,
Eugen

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

Glasklare FotosSpaßMakroPoesieAphorismusWinterGedichtStilllebenNaturHumorNahaufnahmeGedanken

Meistgelesene Beiträge