Jugendgruppe in Israel
Wo war das Auswärtige Amt und der Krisenstab?
Der Westdeutsche Rundfunk führte heute morgen ein Telefoninterview mit dem Leiter einer nordrhein- westfälischen Jugendgruppe, die aufgrund der aktuellen Kriegssituation in Israel zur Zeit in der Nähe von Haifa festsitzt.
Der selbst noch recht junge Gruppenleiter berichtete, dass er mit Hilfe eines Reisebüros einen alternativen Heimflug für seine Schützlinge (alle im Alter von 15 bis 18 Jahre) buchen musste, da der geplante Rückflug angesichts angeordneter Straßensperren nicht möglich war. Jetzt geht es morgen über Antalya / Türkei zurück nach Köln- Bonn.
Bemerkenswert, wie der junge Mann mit der Situation umgeht: So organisierte er auch nicht nur ganz allein den Rückflug. Er hält auch alle Eltern per stündlichen Updates per SMS auf dem Laufenden.
Allerdings fass' ich mir an den Kopf, wenn ich das höre. So professionell der junge Gruppenleiter sich um die Jugendlichen und deren Eltern auch kümmert: Wo bitte bleibt die Deutsche Botschaft?
Während Polen, Bulgarien und Rumänien ihre Staatsangehörigen inzwischen mit eigenen Flugzeugen aus Israel ausgeflogen haben, nähert sich das Auswärtigen Amt dem Problem im Scholz- Tempo?
Nennen Sie es, wie Sie wollen- ich nenne das einen Skandal! Wenn ich mich als deutscher Staatsbürger in einem solchen Fall nicht mehr auf meine eigene Regierung verlassen kann, dann gute Nacht!
Offiziellen Mitteilungen zufolge wäre die deutsche Hilfe inzwischen angelaufen (O- Ton aus dem AA:) "Es gab wohl einige Schwierigkeiten, weil die Flughäfen gesperrt waren..."
Das war so. Allerdings hatten andere Länder da ihre Landsleute bereits ausgeflogen...!
Ja, Herr Walter. Das ist aber schon einige Tage alt. Die heutigen vier und die morgigen vier Lufthansaflüge gehören nicht zum üblichen Flugplan und die Piloten fliegen auf freiwilliger Basis.
Das ändert nichts an meinem Vorwurf an das AA. Interessant war das heutige Interview zwischen Annalena Baerbock und Maybritt Illner, die der Außenministerin die gleichen Vorwürfe machte. Baerbock konnte keine befriedigende Antwort darauf geben, warum es keine Bundeswehrflüge gab, um zunächst die 17 Jugendgruppen aus Israel auszufliegen (obwohl die Bundeswehr ihre Maschinen dafür angeboten hatte!).