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Erste Anzeichen für russischen Rückzug?
Russische Schiffe verlassen syrischen Hafen Tartus

  • Russisches Tankschiff YELNJA (Altai- Klasse, Projekt 160)
  • Foto: Russisches Verteidigungsministerium
  • hochgeladen von Peter Gross

Der syrische Hafen Tartus ist Russlands einziger Hafen außerhalb der eigenen Grenzen. Seit 1971 unterhält Russland- damals noch als Sowjetunion- diesen strategisch wichtigen Mittelmeerhafen, der jedoch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zunächst keine Rolle mehr spielte.  Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2012 hat sich die russische Nutzung dieses Hafens deutlich intensiviert und wurde so zum wichtigsten Marinestützpunkt Russlands in Übersee.

Insbesondere nach dem groß angelegten russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Jahr 2022 gewann der Hafen für Russland erheblich an Bedeutung. Vor Beginn der Invasion verstärkte Russland dort seine Präsenz, um bei einer eventuellen Beteiligung der NATO- insbesondere durch Flugzeugträger im Mittelmeer- ein Gegengewicht aufzubauen.

Durch die überraschende Rebellion in Syrien steht nun dieser Hafen im Fokus. Russische Luftwaffe und iranische Milizen versuchen zwar, die Aufständischen zurückzuwerfen, aber entscheidende Erfolge konnten bislang noch nicht vermeldet werden. Bekommt Russland kalte Füße? Die russische Marine verfügt dort zur Zeit über fünf Einheiten:  Zwei Fregatten der Admiral-Gorschkow-Klasse (Projekt 22350) , einer Fregatte der Admiral-Grigorowitsch-Klasse (Projekt 11356) , zwei Hilfsschiffen und einem U-Boot der Kilo-Klasse ( Projekt 877 Paltus).

Eines dieser Hilfsschiffe, der Tanker YELNJA, ist am gestrigen Montag ausgelaufen. Interessant dabei: Offenbar haben auch die Fregatten und das Uboot den Hafen von Tartus verlassen. Möglich, dass sie präventiv einen algerischen oder einen libyschen Hafen anlaufen, um erst gar nicht in Kampfhandlungen verwickelt zu werden. Sollte daraus eine dauerhafte Verlegung werden, werden wir diese Einheiten bald in der Ostsee beobachten können, auf dem Weg zurück nach Russland.

Entscheidend wird sein, ob der Vormarsch der Rebellen gestoppt und zurückgeworfen werden kann. Dazu wären Bodentruppen in ausreichender Zahl nötig, auf die Russland nicht zurückgreifen kann. Und ob die vom Iran entsandten Milizen die nötige Feuerkraft mitbringen, wird sich zeigen.

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23 Kommentare

@ Romi

Dankeschön. Es freut mich, wenn Dich das alles interessiert und dass Du keine Schiffsallergie hast 😉

Ich denke Putin hat sein wertvollsten Aktivposten aus dem Hafen in Sicherheit gebracht, ohne diesen aufzugeben. Noch mehr als Russland hat ja der Iran zu verlieren. Ohne Syrien geht der Kontakt zum Libanon verloren. Insofern können die Russen nun dem Iran den Kampf am Boden überlassen. Und der scheint in Form der Mobilisierung irakischer Milizen zu reagieren.

Das könnte wiederrum die Israelis auf den Plan rufen, die dann diese Gruppen wiederrum bombandieren könnten.

Im Moment blickt man auf das Szenario wie auf ein Wimmelbild. Die Rebellen kämpfen gegen die regierungstreuen Truppen, die aber nur mit begrenzter Loyalität ausgestattet sind, irakische und iranische Milizen bekämpfen die Rebellen ebenso, wie die Russen. Die Kurden kämpfen gegen die Regierungstruppen, während sie gleichzeitig durch türkische Milizen bekämpft werden. Da verliert man schnell die Übersicht. Die Einzigen, die jeden einzelnen Kämpfer mit Vornamen, Geburtsdatum und Schuhgröße in ihren Dateien haben, ist der Mossad. Und der wird immer dann aktiv werden, wenn eine Gefahr für Israel droht. 

Es ist richtig, dass diese Entwicklung besonders den Iran trifft. Russland aber nicht minder. Es geht ja nicht nur um Luftwaffenstützpunkte und Häfen- es geht um die Gefahr, eine wichtige Einflusszone zu verlieren. Der Iran wird aber kaum noch etwas dagegen unternehmen können. Zu sehr hat Israel es geschwächt. Hisbollah und Hamas finden gerade praktisch nicht mehr statt. Und Russland ist blockiert durch den Ukrainekrieg. Kämpfer nach Syrien entsenden? Woher nehmen? 

Für den Westen eine Situation wie gemalt. Zumindest, was den Ukrainekrieg angeht. Jetzt die Daumenschrauben weiter andrehen, um noch mehr Druck auf Putin zu entwickeln. Dummerweise haben die beiden finanzstärksten Ukraineunterstützer gerade keine funktionierende Regierung...

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