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Wagner- Söldner stellen sich gegen russische Armee
Putin spricht von Verrat

Seit Freitagabend überschlagen sich die Ereignisse in Russland: Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner- Miliz, erklärte in einem Video, das Verteidigungsministerium versuche, Putin und die Öffentlichkeit über die Kriegsgründe zu täuschen. Dass von der Ukraine eine Aggression ausgehe und diese gemeinsam mit der Nato Russland angreifen solle, sei eine Lügengeschichte!

Prigoschin warf Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, diesen Krieg aus Geltungssucht begonnen zu habe und kündigte an, "das Böse" in der militärischen Führung zu stoppen. Anlass seiner Unmut war wohl ein russischer Angriff auf seine Söldnertruppe, bei dem viele Wagner- Soldaten ums Leben gekommen sein sollen.

Am heutigen Morgen gab es dann erste Berichte, dass Wagner-Söldner aus den besetzten Gebieten in der Ostukraine in die russische Region Rostow gezogen seien. Mit einer unbekannten Zahl sind sie in die Großstadt Rostow am Don einmarschiert. Prigoschin behauptet, Wagner würde dort alle militärischen Einrichtungen kontrollieren. Twitter zeigt dazu ein Video.

Kurz danach meldete sich Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin zu Wort und erklärte, die Stadt würde ihre Sicherheitsmaßnahmen erhöhen und Anti- Terrormaßnahmen ergreifen. Gleichzeitig wurde die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 nach Angaben des örtlichen Gouverneurs für den Verkehr gesperrt. Die Autobahn sei an der Grenze zur Region Woronesch, etwa 400 Kilometer südlich von Moskau, geschlossen worden, sagte der Gouverneur der Region Lipezk. Auch hierzu gibt's ein Twitter- Video.

Noch in der gleichen Stunde meldete sich der Wagner- Chef aus Rostow. Prigoschin sagte in einem auf Telegram veröffentlichten Video, er kontrolliere mit seiner Söldnertruppe Wagner alle Militäreinrichtungen der Stadt und werde auf Moskau marschieren, wenn nicht Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Gerassimow zu ihm kämen. Zuvor hatte er bereits betont, seine Aktion sei kein Militärputsch.

Prompt meldete sich das russische Verteidigungsministerium und forderte die Wagner- Söldner auf, ihrem Chef Jewgeni Prigoschin die Gefolgschaft zu verweigern. Dieser habe sie "getäuscht und in ein kriminelles Abenteuer geführt". Die Söldner sollten die Behörden kontaktieren, ihre Sicherheit werde garantiert.

Währenddessen stürmte in St. Petersburg der Inlandsgeheimdienst die Zentrale der Wagner-Söldner. Ein Video davon wird unter anderem von russischen Medien verbreitet. Das belarussische oppositionelle Portal Nexta schrieb amüsiert dazu: "Das Zentrum von PMC Wagner in St. Petersburg bekommt Besuch."

Schließlich sah sich Präsident Putin genötigt, sich am immer noch frühen Morgen per Fernsehansprache an die Bevölkerung zu wenden. Er beschuldigte Wagner- Chef Prigoschin, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. Das sei ein "Dolchstoß in den Rücken unserer Truppen". Er vergleicht Prigoschins Aufstand mit dem Verrat von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. "Wir werden dafür sorgen, dass sich dieser Verrat nicht wiederholt und werden unser Mutterland verteidigen".

Ohne den Wagner-Gruppenchef Jewgeni Prigoschin ausdrücklich zu erwähnen, sagte Putin, die hohen "Ambitionen" einiger hätten zum "Hochverrat" geführt. Wer an der Meuterei teilgenommen habe, werde bestraft, jeder, der die Waffen gegen die Armee erhoben habe, sei ein Verräter. "Wir werden siegen und stärker werden", sagte Putin. Die Lage in Rostow am Don sei allerdings schwierig...

Wie sagte erst gestern der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestags Walter Thierse (SPD)?

"Russland bleibe ein gewichtiger Teil Europas und müsse spätestens nach Putin zur Perspektive einer gesamteuropäischen Sicherheitsarchitektur gehören."

Wie die dann aussieht kann man sich mit einem aktuellen Blick nach Russland nicht so wirklich vorstellen.

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111 Kommentare

Kommentar wurde am 28. Juni 2023 um 19:01 editiert

GRUNDSÄTZLICHES Herr Feldhaus:
Wer nicht selbst für sich DENKEN kann, wird nie eine eigene Meinung erreichen !
Er wird zum kritiklosen Sprachrohr, so wie bei unserem DREIGESTIRN HIER, mit einem Prinzen, einem Bauer und einer Jungfrau!
Wer WER ist, lässt sich ganz einfach zuordnen!

Ich brauche HIER keine sinnlosen Diskussionen mit immer nur SCHÖNREDEN, dann kann ich auch die Zeitungen lesen - Das ist weitaus angenehmer, als "mit Flegeln ohne manieren" Zeitungsauszüge abzuhandeln!
Wo bleibt der Extrakt / die gesamtheitliche Erkenntnis aus kritischen Diskussionen (z.B . aus der Flüchtlingskrise) - Die Diskussionen mit dem Dreigestirn wird zum simplen Dogma abgestempelt, ohne jeglichen Mehrwert (wenn man die AfD entlarven möchte braucht´s mehr)!!?

Man muss Fakten auch mal NEUTRAL hintergründig bewerten können und deren Interessen abwägen, dann wird vieles in unserer Gesellschaft DURCHSICHTIGER!

..... da braucht´s aber den Denksport !
(unsere Bürger können zunehmend mehr selbst DENKEN und lassen sich nichts mehr dogmatisch, arrogant vormachen - dann schalten sie ab)

Ich bin sprachlos, Herr Kerst. Ändert meine bislang doch ziemlich moderate Sichtweise auf Sie doch sehr abrupt.

  • Gelöschter Nutzer am 28.06.2023 um 19:44
Gelöschter Kommentar
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