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Offener Brief von Jürgen Todenhöfer an den Bundespräsidenten Gauck

  • Jürgen Todenhöfer, Schriftsteller
  • Foto: Jürgen Todenhöfer
  • hochgeladen von Volker Dau

Liebe Leser! Diesen offenen Brief von Jürgen Todenhöfer habe ich heute im Netz gefunden und erlaube mir diesen hier einzustellen in der Hoffnung, dieser werde dadurch eine weitere Verbreitung finden:

LIEBER HERR BUNDESPRÄSIDENT, Sie fordern, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernimmt. Auch militärisch. Wissen Sie wirklich, wovon Sie reden? Ich bezweifle es und habe daher vier Vorschläge:

1. Ein Besuch im syrischen Aleppo oder in Homs. Damit Sie einmal persönlich erleben, was Krieg bedeutet.
2.Vier Wochen Patrouillenfahrt mit unseren Soldaten in afghanischen Kampfgebieten. Sie dürfen auch Ihre Kinder oder Enkel schicken.
3. Ein Besuch eines Krankenhauses in Pakistan, Somalia oder im Yemen - bei unschuldigen Opfern amerikanischer Drohnenangriffe.
4. Ein Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes El Alamein in Ägypten. Dort liegen seit 70 Jahren 4.800 deutsche Soldaten begraben. Manche waren erst 17. Kein Bundespräsident hat sie je besucht.

Nach unserem Grundgesetz haben Sie "dem Frieden zu dienen". Angriffskriege sind nach Artikel 26 verfassungswidrig und strafbar. Krieg ist grundsätzlich nur zur Verteidigung zulässig. Sagen Sie jetzt nicht, unsere Sicherheit werde auch in Afrika verteidigt. So etwas ähnliches hatten wir schon mal. 100.000 Afghanen haben diesen Unsinn mit dem Leben bezahlt.

Wie kommt es, dass ausgerechnet Sie als Bundespräsident nach all den Kriegstragödien unseres Landes schon wieder deutsche Militäreinsätze fordern?

Es stimmt, wir müssen mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Aber doch nicht für Kriege, sondern für den Frieden! Als ehrlicher Makler. Das sollte unsere Rolle sein. Und auch Ihre.

Ihr Jürgen Todenhöfer

PS: Mir ist ein Präsident lieber, der sich auf dem Oktoberfest von Freunden einladen läßt, als einer der schon wieder deutsche Soldaten ins Feuer schicken will. Von seinem sicheren Büro aus. Fast bekomme ich Sehnsucht nach Wulff. Der wollte Menschen integrieren, nicht erschlagen.

Zwischenüberschriften und Hervorhebungen stammen von mir. --VD--

Kommentar dazu:

Jürgen Todenhöfer ist ein ebenso bemerkenswerter, wie mutiger Mann!

Todenhöfer gehört viel mehr verbreitet, dafür danke ich allen die dabei helfen schon jetzt ausdrücklich!

Der Journalist Todenhöfer hat den Vorteil nicht käuflich oder anderweitig beeinflussbar zu sein, nur seine finanzielle Unabhängigkeit lässt derartige Äusserungen machbar um so kritisch und glaubwürdig sein.

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3 Kommentare

Der hat immer gut Reden in den Talkshows, aber die Menschen in den betroffenen Gebieten dürften das anders sehen. Die werden tw. regelrecht abgeschlachtet - dagegen helfen weder die Talks und Bücher des Obigen noch das Wedeln von Pazifistenfähnchen.

> "Wie kommt es, dass ausgerechnet Sie als Bundespräsident nach all den Kriegstragödien unseres Landes schon wieder deutsche Militäreinsätze fordern?"

Diese Frage beantwortet der sich doch selbst mit seinem "LIEBER HERR BUNDESPRÄSIDENT, Sie fordern, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernimmt. Auch militärisch."
Da steht doch, dass wir mehr Verantwortung übernehmen sollen.
DAS ist der Grund.

Zu Gauck:
Ich fürchte mit diesem Bild, (siehe Link) fing die wundersame Wandlung des BP an?
War das zu viel für den "kleinen Ex-Pfarrer aus dem Osten" vom "US-Oberprediger" in den Arm (oder auf den Arm , wie Kritiker glauben) genommen zu werden?
http://www.pfalz-express.de/obama-uberwachungsprog...

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