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IPD Indo-Pacific Deployment 2024
"Ghost Busters"?

  • Durch den Wasserstrahlantrieb sind die Buster äußerst wendig und schnell zugleich

  • Foto: Bundeswehr/Nico Theska
  • hochgeladen von Peter Gross

Ich gebe es zu: Ich war irritiert und kam nicht auf die (naheliegende) Lösung. Plötzlich tauchte vor der mittelamerikanischen Küste zu den gewohnten AIS- Signalen der beiden deutschen Schiffe des IPD2024 ein drittes- über Satellit eingespieltes- Signal auf. Diese Satellitensignale werden von Marinetraffic nur in der Profiversion und gegen Cash identifiziert. Es war also zunächst nicht ersichtlich, was für ein seltsames Objekt da plötzlich auftauchte.

Und seltsam war es allemal. Offenbar nicht sehr groß, dafür aber irre schnell. Es zog fast spielerisch an der mit 16 Knoten fahrenden BADEN- WÜRTTEMBERG vorbei, ließ sich dann zurückfallen und von der rund zwei Meilen dahinter liegenden FRANKFURT AM MAIN einholen, um im nächsten Moment  wieder mit enormem Speed das Kielwasser der Fregatte zu kreuzen.

What the F... ist das?

Dann aber hatte Marinetraffic Mitleid und zeigte das AIS Signal dieses Dings: Ach sooooo...., ein "Buster"!

Der Buster ist ein Festrumpfschlauchboot (RHIB Rigid-Hulled Inflatable Boat, Rigid Hull Inflatable Boat). Gleich vier Buster stehen jeweils den Fregatten der Klasse 125 für weltweite Stabilisierungseinsätze zur Verfügung. Ihre Einsatzzwecke sind die Seenotrettung, Transport unter anderem von Boardingteams der Marineschiffe sowie Eigensicherung und Begleitschutz.

Wie grundsätzlich bei allen RHIBs besteht die Rumpfschale der Buster aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Der darüberliegende Luftschlauch ist in mehrere Kammern unterteilt und gibt einen sehr guten Auftrieb. Das macht die Boote nahezu unsinkbar. Weil sie damit auch leichter sind als konventionelle Boote, sind sie sehr wendig. Die Motoren arbeiten verhältnismäßig leise und durch die geringe Größe der Boote erzeugen diese kaum Radarreflexionen. Das begünstigt im Ernstfall unauffälliges Operieren.

Eine weitere Besonderheit der Buster: Sie können mit bis zu vier Waffenstationen für einen Rundum-Waffeneinsatz mit unterschiedlichen Rohrwaffen, beispielsweise schweren Maschinengewehren, ausgerüstet werden.

MAẞE

10,1 m Länge

3,5 m Breite

8 t Einsatzverdrängung

SENSOREN

1 x Navigationsradar

ANTRIEB

2 x Dieselmotor mit Gesamtleistung von 544 kW (rund 740 PS)

2 x Wasserjetantriebe

min. 35 kn Höchstgeschwindigkeit

BEWAFFNUNG

zum Beispiel 4 x schweres Maschinengewehr 12,7 mm

BESATZUNG UND SONSTIGES

Bootscrew: 3 Personen

Einsatzteam: 12 Personen

Einsatzreichweite: über 130 sm (bei 25 kn Marschgeschwindigkeit)

Die Buster hatte ich- offengestanden- gar nicht auf dem Schirm. Wie auch? Beiboote mit eigenem AIS Signal gab es früher nicht. Nur: Das bei Marinetraffic erscheinende Signal gehörte "Buster 8"!?

Was aber eigentlich nicht sein konnte. Denn die BADEN- WÜRTTEMBERG bekam die Buster Nr. 1 - 4 zugeteilt, die NORDRHEIN- WESTFALEN die Buster Nr. 5 - 8. "Buster 8" gehört also der Fregatte NRW und nicht in den Pazifik. Ein "Ghost Buster"?
Offenbar wurden die Boote getauscht. Mein erster Gedanke: möglicher Reparaturbedarf bei einem der Ba-Wü- Buster. 

"Nicht unbedingt" sagt Stabsbootsmann Matthias G. auf Nachfrage. "Die Boote unterliegen bestimmten Prüfterminen und Betriebsstundenlimits. Daher kann es notwendig sein, dass sie zwischen den Einheiten getauscht werden müssen."

Klingt logisch.

Bei RIMPAC vor Hawaii werden die Buster mit Sicherheit zum Einsatz kommen. Nur dann leider ohne AIS- Signale.

  • Durch den Wasserstrahlantrieb sind die Buster äußerst wendig und schnell zugleich

  • Foto: Bundeswehr/Nico Theska
  • hochgeladen von Peter Gross
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  • Vom Fahrstand aus lässt sich das Festrumpfschlauchboot auch bei Seegang gut manövrieren

  • Foto: Bundeswehr/Nico Theska
  • hochgeladen von Peter Gross
  • Bild 2 / 5
  • Die Fregatten der Klasse 125 haben vier Buster an Bord. Über die Aussetzvorrichtungen werden sie zum Einsatz gebracht.

  • Foto: Bundeswehr/Marcel Kröncke
  • hochgeladen von Peter Gross
  • Bild 3 / 5
  • Übung für den Ernstfall: Das Boarding hat einem klar strukturierten Ablauf, um die maximale Sicherheit für die Soldaten zu garantieren

  • Foto: Bundeswehr/Nico Theska
  • hochgeladen von Peter Gross
  • Bild 4 / 5
  • Die Buster sind unterschiedlich einsetzbar: für Boarding, Seenotrettung, Personentransport oder wie hier Absicherung von Häfen

  • Foto: Bundeswehr/Leon Rodewald
  • hochgeladen von Peter Gross
  • Bild 5 / 5

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5 Kommentare

Das Cockpit ist aber sehr umfangreich. Außerdem ist es für die Aller viel zu schnell. Darf die BW behalten😂

Für die Aller zu schnell? "Aller" kommt doch aus dem Französischen. Wenn's mal schneller gehen soll, heißt es da doch immer "allez, allez!" 

Beweis!

Meine Aller fließt allerdings in Niedersachen und mündet in die Aller. Eine alte Bundeswasserstraße mit 10 km/h Höchstgeschwindigkeit.

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