Deutsche Fregatte gegen Huthi- Angriffe
Erbarmen, zu spät- die HESSEN kommen!
Am 27. November sprach ich nach den Überfällen der Huthis auf die internationale Schifffahrt davon, dass Deutschland eine Fregatte ins Rote Meer entsenden sollte. Dieses Mal hat es "nur" zwei Monate gedauert, bis die Regierung die gleiche Idee hatte. Obwohl Frau Esken zwischenzeitlich entschieden mit dem Kopf wackelte und erklärte, wir hätten dafür gar kein Schiff verfügbar, wird die Fregatte HESSEN unter dem Kommando des Fregattenkapitäns Volker Kübsch am 01. Februar Wilhelmshaven in Richtung Bab-al-Mandab verlassen.
Inoffiziell. Denn offiziell mag das noch niemand laut sagen, da man erst das dafür nötige Bundestagsmandat abwarten will. Intern aber werden bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen.
Bürgerreporter:in
Simon W. aus Nordrhein-Westfalen (Bundesland)
am 27.11.2023 um 13:56
🧐 Wahrscheinlich auch wieder Angaben, die nicht überprüft werden können.
Als Externer haben Sie natürlich Recht. Da haben Sie kaum Chancen, das zu überprüfen. Dann gedulden Sie sich doch einfach bis zur Abstimmung im Bundestag. Dauert ja höchstens nur zwei Wochen.
Dass die Entscheidung fiel, jetzt doch eine Fregatte zu entsenden, lag auf der Hand. Während die USA, Großbritannien und 18 weitere Nationen diese Entscheidung bereits zeitig trafen, musste in Deutschland aber erst das "SPD- Pazifisten- Programm" abgearbeitet werden:
1. Können wir nicht einfach Sanitäter schicken?
2. Wie wär's mit Helmen?
3. Wir sagen einfach, wir hätten kein Schiff frei!
4. OK, wir machen mit. Aber nur, wenn die EU auch was macht...
5. Na gut, aber nur ein Schiff!
Will sagen: Für die drittgrößte Handelsnation der Welt ein bedauerliches Bild, wenn man lediglich gewillt ist, seine eigene Handelsflotte (immerhin die fünftgrößte der Welt) nur dann zu schützen, wenn auch andere Nationen sich beteiligen. Hier geht es ja nicht darum, Angriffe gegen den Jemen zu starten, sondern ausschließlich um den Schutz der Handelsschiffe.
Die Wahl, dafür die Fregatte HESSEN einzusetzen, ist jedenfalls die richtige. Die 124er Fregatten (SACHSEN- Klasse) sind Spezialisten für die Luftabwehr und verfügen in diesem Bereich über exzellente Sensoren. Die können nicht nur 1.000 anfliegende Objekte gleichzeitig erkennen, sie können ihnen auch Prioritäten verleihen. Entfernung und Geschwindigkeit der anfliegenden Objekte werden errechnet und gemäß ihrer Gefährlichkeit in einer Art Prioritätenliste abgelegt. Diese Liste wird ständig neu berechnet und das System ist nun in der Lage, auch die Art der Bekämpfung festzulegen. Es entscheidet selbstständig, ob es eine Harpoon- Rakete abschießt, eine Sea Sparrow oder eine Rolling Airframe Missile auf den Weg bringt.
Wie qualitativ hochwertig diese Technik deutscher Fregatten zu bewerten ist, zeigt dieses Beispiel:
Die Schiffe der Sachsen-Klasse werden auch in ihrer ursprünglichen Aufgabe zur Verbandsluftabwehr eingesetzt, indem diese US-amerikanische Flugzeugträger eskortieren. 2010 wurde die HESSEN mit dem Träger Harry S. Truman zu Interoperabilitätstests genutzt. Nachdem die Ergebnisse positiv ausfielen, wurde Anfang 2013 die HAMBURG Bestandteil der amerikanischen Flugzeugträgergruppe um die Dwight D. Eisenhower und war für ihre Luftverteidigung zuständig. Damit ist erstmals ein ausländisches Schiff vollständig in eine US-Flugzeugträgerkampfgruppe integriert worden. Das heißt: Die US Navy vertraut den Fähigkeiten der deutschen Fregatten und überlässt ihnen die Luftabwehr ihrer heiligen Kühe, den Flugzeugträgern.
Bürgerreporter:in
Simon W. aus Nordrhein-Westfalen (Bundesl.and)
am 27.11.2023 um 16:31
... wie ich schon vermutete, keine eigenen Feststellungen, Erfahrungen.Falsch! Ich bin auf der SACHSEN gefahren und war somit auch an Schießübungen beteiligt!
Trotz aller Lobeshymnen, was die Abwehrstärken der 124er Fregatten angeht: Dieser Einsatz dürfte der gefährlichste Einsatz eines deutschen Marineschiffs seit Gründung der Bundeswehr darstellen. Die Huthis schrecken nicht davor zurück, US- Kriegsschiffe direkt anzugreifen. Sie werden also auch vor deutschen Fregatten keinen Halt machen.
Leider haben die 124er Fregatten einen erheblichen Nachteil gegenüber den US- Zerstörern der Arleigh- Burke- Klasse. Während die amerikanischen Zerstörer über 32 MK 41- Launcher verfügen, besitzt die SACHSEN- Klasse nur 16 Launcher. Das bedeutet, dass die HESSEN- je nach Einsatzlage- öfter nachmunitioniert werden muss. Wo das geschehen soll, ist noch unklar. Ich gehe jedoch von Dschibouti aus. Dafür spricht nicht nur die Nähe zum Einsatzort. Als wahrscheinlich gilt auch, dass der militärische Arm der europäischen Meeresüberwachungsmission zur Sicherung der Straße von Hormuz (EMASoH), die Operation „AGENOR“ an der sich auf freiwilliger Basis sieben EU-Länder beteiligen, im Rahmen einer eigenständigen EU-Mission auf das Rote Meer und den Golf von Aden ausgeweitet wird.
So wollen es auch Paris und Berlin. Vorteil dieser Lösung ist laut einiger Diplomaten, dass die neue Mission auf eine bestehende Infrastruktur zurückgreifen kann. Die EU-Schiffe sollen vor allem die Lage beobachten, aber auch einzelne Schiffe begleiten und zur Not mit Waffengewalt eingreifen, um Raketen und Drohnen der Huthis abzuschießen.
Der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanaani verurteilte unterdessen die Angriffe der USA und Großbritanniens auf die Huthis im Roten Meer. „Diese Angriffe sind eine klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Jemen und ein Verstoß gegen internationales Recht“, sagte er in einem Statement. Offenbar leidet der iranische Außenamtssprecher auch unter Demenz. Er vergaß zu erwähnen, dass es die Huthis sind, die internationales Recht brechen und sogar den Tod der Seeleute auf den angegriffenen Schiffen in Kauf nehmen. Die Mehrheit dieser Seeleute stammt übrigens ebenfalls aus muslimischen Ländern. Aber Loyalität mit den "eigenen Leuten" liest man höchstens mal auf Demo- Plakaten. Die Realität vor Ort sieht- wie meist immer- anders aus.
Bürgerreporter:in
Simon W. aus Nordrhein-Westfalen (Bundesland)
am 27.11.2023 um 18:12
Kommentar wurde am 27. November 2023 um 18:14 editiert
Die Mehrheit der Deutschen interessieren sich nicht für Themen von Peter GrossDas sollte es aber. Denn jenseits des Tellerrands berührt das jeden Einzelnen. Und zwar deshalb:
Die großen Reedereien fahren derzeit nicht mehr durch den Suez- Kanal, sondern wählen die Route um das Kap der Guten Hoffnung. Das verursacht zusätzliche Kosten. Kosten, die schließlich beim Verbraucher hängen bleiben. Die Gesamtkosten der Huthi- Attacken summieren sich so zu etwa 360 Millionen Euro.
Nicht einmalig oder im Jahr. Auch nicht pro Monat oder Woche. Nicht mal pro Tag.
Sondern pro Stunde!
UPDATE:
90 Minuten Fregatte Hessen: Was kann sie, wie funktioniert sie?
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Wird sie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bundestag das ablehnen wird. :-)