G e d i c h t
"Ein Wunder ist’s ... " - Theodor Altwasser (1824 - 1879)
Wie kommt es doch, du altes Menschenkind,
dass stets ein neuer Lenz dich muss entzücken
und dass dir ist, als wärst du wieder jung
und müsstest, wie ein Kind, rings Blumen pflücken?
Wie kommt es doch, dass stets im lieben Mai
die Seele schwillt von Klängen neuer Lieder?
Das Herz war ja so lange still und stumm,
nun flattern drin die losen Vögel wieder!
Wie kommt es doch, dass stets im holden Mai
sich neue Liebe schleicht in alte Herzen?
Sind etwa dran die Nachtigallen Schuld,
die uns vertrauen ihre süßen Schmerzen?
Sag’ an, betrübter, weiser Philosoph -
wie kommt’s? Schreib’ mir ein Schriftchen doch darüber;
wir lesen’s unterm duft’gen Fliederbaum
und reden klug herüber und hinüber.
Frau Liebste schilt: du Tor, frag’ nicht so dumm,
genieße doch den Lenz in vollen Zügen
und spare dir dein närrisches "Warum"!
Ein Wunder ist’s, das lasse dir genügen!
- Ralf Springer
am 01.04.2024
um 14:16
Kommentar wurde am 1. April 2024 um 14:18 editiertWir haben zwar noch nicht den Wonnemonat MAI,
doch bei den ersten beiden und der letzten Strophe
bin ich ganz dabei…, fühle mich trefflich angesprochen,
genieße den heutigen Ostermontag jedoch jetzt lieber
in der geheizten Wohnung! 🤷♂️😁
Gleich gibt’s Mohntorte mit Sahne zum Feiertage,
auf die freue ich mich schon lange, lieber EUGEN…,
ich kann’s nicht leugnen…🙋♂️😁😋
Liebe Grüße,
Ralf