Das Rauchen
Das Rauchen - ziehen, saugen oder doch nur nuckeln?
Autorin: Micky Hahn
Was unterscheidet den Raucher von anderen Menschen? Das Bedürfnis an einem Gegenstand herumnuckeln zu müssen!
Hastig zieht er den länglichen Papierzylinder mit den getrockneten Blättern aus der Schachtel.
Mit der Vorfreude, endlich an einem rauchendem und stinkendem Etwas herumnuckeln zu dürfen, umklammert er das Feuerzeug mit zittrigen Händen und knipst solange darauf herum, bis ihm endlich die, mit erwartungsvollen Blicken herbeigesehnte, leuchtende Flamme entgegenwinkt.
Die ihm anzeigt, dass dieses Feuerzeug funktioniert.
Er steckt die Zigarette in seinem zittrig zuspitzenden, schon die Saugbewegungen nachahmenden Mund, entlockt dem Feuerzeug wieder ein Flämmchen und zündet sich so sein geliebtes Stängelchen an.
Ein wonniger, vor entzücken verliebter Wohlfühlausdruck, zeigt sich auf seinem Gesicht.
Endlich wieder herumnuckeln.
Schon im Säuglingsalter ist das Saugen und Nuckeln eine Notwendigkeit. Wegen der Nahrungsaufnahme. Diese Notwendigkeit verliert sich mit zunehmenden Alter.
Damit sollte eigentlich auch das Bedürfnis, an irgendetwas herumnuckeln zu wollen, verschwunden sein.
Da es ein wenig abartig aussieht, wenn sich erwachsene Menschen gegenseitig benuckeln, hat man eine Abhilfe geschaffen.
Die Zigarette.
Sie ist wahrscheinlich dazu gedacht, das Nuckel- und Saugbedürfnis des erwachsenen Menschen zu befriedigen.
Damit ist bewiesen, dass auch Erwachsene irgendwie das Säuglingsalter noch nicht ganz hinter sich gelassen haben.
Trotz der gesundheitlichen Schäden wird weiter geraucht und andere gefährdet, die aus dem Saugalter raus sind.
Kinder ahmen dieses Verhalten, als normal ansehend nach, um erwachsener zu wirken.
Mal ganz vom Dreck und dem Gestank abgesehen. Es sieht komisch aus.
Es gibt verschiedene Rauchertypen. Sie selber sehen nur zwei: Lunge oder nicht Lunge.
Die Sache ist nur die, dass beides die Lunge schädigt.
Sie bildet dann einen braun-grünen Schleim, der sich klümpchenweise seinen Weg über den Rachen in den Mund bahnt, um dann mit einem tiefen, fast röchelnden Husten, nach draußen befördert zu werden.
Es gibt den lässigen Raucher, der lässig an einer Häuserwand oder irgendwo anders lehnt und ganz cool an seinem Stängelchen herumsaugt.
Der Genießer schaut verträumt und verliebt um sich und nuckelt dabei an seiner Zigarette herum, wie ein Baby an der Mutterbrust.
Da fehlt dann nur noch das anschließende Bäuerchen.
Die versteckt Rauchenden haben ihre Stängel stehts unten und führen diese nur wie zufällig und eigentlich nicht gewollt zum Mund, um sie nach einem kurzen Saugtest, sofort wieder aus dem Gesichtsfeld verschwinden zu lassen.
Ein anderer Typus hat bei jedem Saugerlebnis ein sehr, vor wonnigem entzücken, glückseeligen Ausdruck im Gesicht.
Andere rauchen so hastig und schnell, dass man denken könnte, sie essen diesen glimmenden, vor sich her qualmenden Stinkstängel auf.
Diese sollten vielleicht auf Kautabak umsatteln.
Da ist kein Papier drum und vorne ist es auch nicht so heiß.
Doch dann geht das Saugen flöten und Nuckeln kann man dann auch nicht mehr.
Rauchen bildet auch. Teer.
Jeder Raucher hat Straßenbelag in der Lunge. Sie könnten ihre Lunge der Stadt spenden, um die Straßen damit auszubessern.
Ich empfehle Spinat, Salat und alles andere, was viel Eisen enthält, zu meiden.
Sonst bauen die Zellen in der Lunge Autos und spielen Autobahn!
Bürgerreporter:in:Mici Hahn aus Berlin |
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