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"Stoppi" und "Galoppo" sind auf dem Vormarsch
Das Ampelmännchen „trägt“ den Hut von Erich Honecker.

Berlin I Wer kennt sie nicht, die kleinen leuchtenden Figuren in den Ampelanlagen. Sie zeigen Fußgängern an, wann sie gehen können und wann sie lieber warten sollten, um die Straße zu überqueren.

In den 1920er Jahren wuchs der Straßenverkehr in Berlin rasant an. Am Potsdamer Platz, der verkehrsreichsten Kreuzung Europas, gab es immer längere Staus und eine besorgniserregende Anzahl von Fußgängerunfällen. Allein 83.000 Fahrgäste nutzen täglich am Potsdamer Platz die S- und U-Bahnen. Mehr als 20.000 Autos, unzählige Straßenbahnen und Buslinien verstopften die Straßen. Polizisten bekamen das Chaos kaum noch im Griff.

Eine technische Errungenschaft sollte Abhilfe schaffen und Ordnung in den Ablauf bringen.
Der Versuch, eine gasbetriebene Signalanlage (mit den noch heute gültigen Farben) im Dezember 1868 in London am Platz vor dem Parlament zu installieren, schlug zwar noch fehl, doch 1924 dann konnte am Potsdamer Platz in Berlin die erste Ampelanlage feierlich in Betrieb genommen werden.

Doch im Gegensatz zu den Autofahrern wollten sich die Fußgänger nicht so schnell mit den Signalen anfreunden und liefen noch lange quer über den Platz – typisch für Berlin?
Das Prinzip setzte sich jedoch durch. Ein Nachbau des ersten fünfeckigen Ampelturms steht noch heute am Potsdamer Platz und ist inzwischen ein Wahrzeichen geworden.

"Stoppi" und "Galoppo" sollen das Verkehrsverhalten beeinflussen

1961 veränderten sich die Ampelanlagen dann noch einmal. Zwar blieb das Prinzip der Lichtanlage erhalten, doch „Stoppi“ und „Galoppo“ sollten das Verhalten der Berliner im Straßenverkehr im Ostteil der Stadt positiv beeinflussen.
Die Idee dazu hatte der Verkehrspsychologe Karl Peglau - und die „Ost-Ampelmännchen“ waren geboren. Peglau war nicht nur Verkehrspsychologe, auch technischer Zeichner und er brauchte sich nur auf den Straßen umzuschauen, um seine Figuren zu entwickeln. So soll er den Hut des Ampelmännchens vom ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker „abgekupfert“ haben.

Wie dem auch sei, nach der Wiedervereinigung 1990 verschwanden die Ampelmännchen leider still und leise aus dem Verkehr. Erst Proteste aus der Bevölkerung haben zum Umdenken geführt und den kleinen Figuren zum Comeback verholfen.
So werden seit Januar 2005 auch in den Berliner Westbezirken Ost-Ampelmännchen eingesetzt. Nicht nur das. Das Ampelmännchen hat inzwischen Kultstatus erreicht und seinen Siegeszug über die Berliner Landesgrenzen hinaus ausgedehnt. Gleich in verschiedenen Städten Deutschlands sorgen „Stoppi“ und „Galoppo“ auf den Signalanlagen für einen reibungslosen Straßenverkehr. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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