Warnstreik bei der Deutschen Welle in Berlin
Bei der Deutschen Welle in Berlin sind am heutigen Donnerstag,10.September. 2020. rund
300 Beschäftigte in den Warnstreik getreten. Darüber hinaus streikten etliche Beschäftigte, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes im Homeoffice arbeiten. Von 12:00 bis 14:00 Uhr musste die Deutsche Welle Programm aus der Konserve senden. Die englischen Nachrichtensendungen, das Flaggschiff der Deutschen Welle, fielen in dieser Zeit aus.
Grund des Streiks ist das Scheitern der Tarifverhandlungen für die
1.700 Festangestellten und 4.000 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der fünften Verhandlungsrunde. Nachdem die Deutsche Welle zunächst 6,2 Prozent mehr Geld innerhalb einer Laufzeit von 33 Monaten angeboten hatte, nahm sie dies in der vierten Verhandlungsrunde zurück und bot nur noch jeweils ein Prozent jährlich für drei Jahre an.
"Das ist der Versuch, Festangestellte, freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende und Volontäre abzuhängen von der tariflichen Entwicklung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und im öffentlichen Dienst. Die Wortbrüchigkeit der Deutschen Welle am Verhandlungstisch hat diesen ersten Streik in der Tarifrunde provoziert", erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling.
Das deutsche Auslandsfernsehen sei finanziell besser ausgestattet als je zuvor. "Deshalb kann sich die Deutsche Welle einen guten Tarifabschluss leisten, der die Leistungen der Beschäftigten insbesondere während der Pandemie berücksichtigt." Bei der Streik-Kundgebung am Mittag in Berlin kündigte Eggerling weitere Streiks an, falls die Deutsche Welle nicht einlenke.
Bürgerreporter:in:Heinz Kolb aus Gelsenkirchen |
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