„Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um“
Lob der Feigheit
Es geht im Leben unter Anderem darum, Grenzen zu erkennen und zu respektieren.
Unsere Vorfahren mussten mit wilden Tieren klarkommen.
Die Dummen, die meinten, es sei gar keine schlechte Idee, den Säbelzahntiger im fairen Ringkampf besiegen zu wollen, haben ihren „Mut“ teuer bezahlt.
Wer dem gesunden Flucht-Instinkt rechtzeitig nachgegeben hat, hatte bessere Chancen, seine Gene in die nächste Generation zu tragen.
Die heute Lebenden sind in gewisser Weise die Abkömmlinge der „Feigen“.
Schüler können grausam sein.
Wer es als Lehrer nicht schafft, ihre Herzen zu gewinnen, hat ein schweres Los gezogen.
Der heutige Kabarettist Dieter Nuhr hat genau deshalb seine Karriere im Lehramt kluger Weise abgebrochen, bevor sie begann. Diesem Umstand verdanken wir so manche Stunde guter Fernseh-Unterhaltung.
Dieter Nuhr hat rechtzeitig die Reißleine gezogen, bevor er schwerstwiegende, hochnotpeinliche, unfaire juristische Vorwürfe hätte erdulden müssen.
Überfordernde Grenzen erkennen und respektieren, das ist eine Sache.
Gefahren immer nur auszuweichen, auf der anderen Seite, ist auch kein Patent-Rezept.
Eine ehemalige Bekannte von mir hat eine Tochter, die in der Schule schwerst gemobbt wurde. Es machte mir das Herz schwer, wenn ich ihr begegnete. Sie hatte ganz offenkundig ein riesengroßes Herz voller Liebe, war aber im Kern verunsichert.
Für Mobbing-Situationen gilt, genau diesen Ratschlag habe ich von einem Professionellen, rausgehen aus der Situation, bevor man Schaden an seiner Seele nimmt.
Im Alltag, wenn man Streit und Ungerechtigkeit begegnet, da gilt es, sich einzumischen.
Ich selbst mische mich stets verbal ein und eben gerade nicht handgreiflich bei Streiterein im Alltag.
Die freiheitliche-demokratische Grundordnung muss wehrhaft sein.
Das erfordert auch Zivil-Courage im Alltag.
So sehe ich es, aber vielleicht ist auch Alles ganz anders.
Bürgerreporter:in:Lorenz George aus Berlin |
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