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Lehrter Gewerkschafter demonstrierten in Berlin

Unter dem trotzigen Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise!“ haben 25 Gewerkschafter aus Lehrte zusammen mit 25.000 Menschen am letzten Samstag in Berlin demonstriert. Weltweit gingen an diesem Tag Millionen auf die Straße.

Grund für die Demonstration ist der am 2. April 2009 geplante G20 Gipfel. In London werden sich die Vertreter der zwanzig führenden Industriestaaten und Schwellenländer treffen. Sie sind die Vertreter einer Wirtschaftsordnung, die zu maßlosen Renditen, zum Abbau von Arbeitnehmerrechten, Billiglöhnen, Umverteilung der Vermögen von unten nach oben geführt hat und uns damit die größte Finanz- und Wirtschaftskrise beschert hat, die wir je erlebt haben, kommentiert der örtlich DGB Vorsitzende Reinhard Nold die Motivation seiner Lehrter Kolleginnen und Kollegen, an der Demo teilzunehmen.

In diesem Land besitzen wenige Superreiche 3,7 Billionen Euro von insgesamt 4,7 Billionen Euro Volksvermögen. Diese Leute sind nicht deshalb reich, weil sie etwas geleistet haben, sondern weil sie wirtschaftliche Macht haben. Viele Redner vor dem Roten Rathaus in Berlin, darunter Hans-Jürgen Urban (Bundesgeschäftsvorstand der IG Metall) und Gregor Gysi (Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag), forderten deshalb eine Vermögenssteuer, die ihren Namen auch verdient sowie eine zeitlich befristete Sonderabgabe für Reiche.

Das Geld von den Reichen soll den Menschen zugute kommen: Viele Rednerinnen und Redner forderten eine Mindestrente von 1.000 Euro, kostenlose Bildung für alle und weg mit Hartz IV.

Sie forderten eine Grundsicherung von mindestens 500 Euro monatlich und eine 30 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. All das ist locker bezahlbar: Allein eine fünfprozentige Steuer auf Vermögen oberhalb von einer Million Euro würde jedes Jahr 80 Milliarden Euro in die Kassen spülen.

Jede Milliarde, die jetzt in die Hand genommen wird, muss irgendwo herkommen. Die Gewerkschafter sehen die Gefahr, dass wieder die Arbeitnehmer zu Kasse gebeten werden: "Wir wollen nicht die Rechnung zahlen für ihre Maßlosigkeit und Gier, für ihren Sozialabbau und Raubtierkapitalismus. Sie sollen die Bilder unseres Protests im Kopf haben, wenn sie in London zum Gruppenbild posieren, sagt Nold.

Es muss gelingen, möglichst viele Menschen aus ihrer Schockstarre zu bewegen. Wir müssen uns gegen das Wegducken engagieren. Die Lehrter Gewerkschafter werden sich deshalb auch in Zukunft an Demonstrationen beteiligen.

Zur nächsten Demonstration in Berlin ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund bereits am 16. Mai 2009 auf. Das Motto dieser Demo lautet „Die Krise bekämpfen. Sozialpakt für Europa!“, so der Lehrter DGB Vorsitzende.

Ab Lehrte werden Busse eingesetzt. Wer sich daran beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen und kann sich unter der E-Mail dgb-lehrte@web.de oder telefonisch unter 05132/589401 anmelden.

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5 Kommentare

Werner, da hast Du recht. Ich bewundere die Franzosen für ihre Art, eine Demonstration richtig durchzuziehen und sie haben auch noch Erfolg.
Bei uns ist das oft nur so ein Kaffeeklatsch mit Plastictüte und Trillerpfeife.

Bei VW-Nutzfahrzeuge in Han. Stöcken hat man einem gewerkschaftlich organierstem Betriebsrat eine Liste von entlassenen Laiharbeitnehmern übergeben. Hierfür sollte sich die Gewerkschaft vordringlich einsetzen, damit diese Menschen wieder ihre Arbeitsplätze einnehmen.

Thomas, ich gebe Dir zum Teil recht, aber, dass Du Deinen Hintern auf einen Sessel setzen kannst, den Du aus Kostengründen ohne den Einsatz der Gewerkschaften nie hättest bezahlen können, sollte auch Dir klar sein.
Ich bin wirklich kein 100 % iger Freund der Gewerkschaften, aber ohne sie wären wir im Mittelalter. Bevor Du so etwas schreibst, denk mal drüber nach.

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