Kindersoldaten im Kongo: Die Täter müssen vor Gericht!

Kindersoldaten im Kongo: Die Täter müssen vor Gericht! Foto: © Sven Torfinn / laif
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"Einige der Kinder sind wie wilde Tiere, weil man ihnen beigebracht hat, alle bösen Dinge dieser Welt zu tun: morden, plündern, Drogen nehmen."

Der Menschenrechtsverteidiger Murhabazi Namegabe setzt sich seit über 20 Jahren für traumatisierte Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo ein. "Aber ab einem bestimmten Moment erträgt man die Dinge nicht mehr, die man zu hören bekommt, die man sieht und die man mit diesen Kindern erlebt."

Etwa die Berichte von Mädchen, die nach ihrer Entführung in ein Milizlager die Männer eine Woche lang nackt bedienen mussten, bevor sie als Soldatinnen und Sexsklavinnen missbraucht wurden. Oder die Berichte von Jungen, die sich aus Versehen selbst anschossen, weil sie in ihrer kurzen Ausbildung nicht gelernt hatten, das Gewehr richtig zu bedienen.
Derzeit fordern viele Menschen im Internet die Festnahme von Joseph Kony, des Anführers der ugandischen Lord's Resistance Army. Amnesty International fordert seit Jahren, dass Kony an den Internationalen Strafgerichtshof überstellt wird, damit ihm der Prozess gemacht werden kann.

So wie im Fall des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Thomas Lubanga aus der Demokratischen Republik Kongo. Am kommenden Mittwoch wird das Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs gegen ihn erwartet: Als Kommandeur der Rebellengruppe Forces patriotiques pour la libération du Congo (FPLC) soll er 2002 und 2003 in der östlichen Krisenregion Ituri Hunderte Kinder unter 15 Jahren entführt und als Soldaten zwangsrekrutiert haben. Diese Verbrechen sind nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen strafbar.

Ein Schuldspruch wäre ein Signal für die Täter, aber auch eine wichtige Genugtuung für die Opfer. Denn sollte Lubanga für schuldig befunden werden, steht den Opfern eine Entschädigung aus dem Opferfonds des Gerichts zu – für viele die einzige Chance, um sich eine neue Existenz aufzubauen.

Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass Kriegsverbrecher vor den Internationalen Strafgerichtshof gebracht und angeklagt werden. Nur so können die Opfer am Ende wirklich Gerechtigkeit erfahren.

In den vergangenen 20 Jahren starben in dem blutigen Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo rund sechs Millionen Menschen. Hier befinden sich einige der weltweit größten Vorkommen an wertvollen Bodenschätzen wie Gold, Diamanten, Kassiterit, Koltan, Kupfer und Uran. Bewaffnete Gruppierungen kämpfen mit der kongolesischen Regierung um die militärische Kontrolle über die ertragreichsten Minen und Bergbauregionen.

Seit 2006 herrscht offiziell Frieden, doch noch immer werden Menschen Opfer von brutalen Übergriffen durch militärische Gruppen sowie das kongolesische Militär. Und noch immer gibt es etwa 3000 Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo. Weiterhin werden Kinder verschleppt, um sie mit roher Gewalt zu Kämpfern zu machen.

Die Mehrzahl der Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Menschenrechtsverletzungen kamen bislang nicht vor Gericht, Täter wurden nicht strafrechtlich verfolgt, den Opfern wurden weder Gerechtigkeit noch Entschädigungen zu Teil.

Fordern Sie deshalb mit uns ein Ende der Straflosigkeit in der Demokratischen Republik Kongo! Beteiligen Sie sich an unserer Online-Aktion: http://www.amnesty.de/kindersoldaten

P.S.: Sind Sie aktiv bei Facebook? Dann besuchen Sie doch unsere überarbeitete offizielle Seite und teilen Sie die Aktion für ein Ende der Straflosigkeit in der DR Kongo mit ihren Freunden: http://www.facebook.com/AmnestyDeutschland

Bürgerreporter:in:

Lutz E. Klee aus Essen

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