Mobbing ist grausam

Herbert Grönemeyer hat sich geirrt

Ich halte ihn für einen großartigen Künstler, aber die Parole “Kinder an die Macht”, die er vor vielen Jahren gesungen hat, halte ich für grundverkehrt.

Kinder lösen Konflikte auf dem Spielplatz oftmals mit spontaner Brutalität. Sie benötigen ganz dringend Anleitung, um es mit Pestalozzi zu sagen: “Liebe und Vorbild”, um zu zivilen Bürgern zu werden, die Konflikte zivil und im Gespräch lösen.

Wie in der Schule so gibt es auch in der großen Politik zwei Lager.

Es gibt Tauben und Falken. Ich kann mich für manche meiner Geschlechtsgenossen nur schämen.

Wir Tauben werden grundsätzlich von den Falken aufs Korn genommen.

Alle, die jemals eine Schule von innen gesehen haben, und in Deutschland sollten das 100% der Erwachsenen sein, sollten gelernt haben, dass Kollegen Kollegen sind und keine Feinde.

Mit dieser Haltung macht auch das Großraumbüro, dieses Haifischbecken, wieder Spaß.

Wenn man gemobbt wird, dann gilt es, das toxische Umfeld wieder zu verlassen, bevor man Schaden an der Seele nimmt.

Dieses Patentrezept habe ich von einem echten Coach erlernt. Ja, Mobber in der Schule, Falken in der Politik können sehr grausam sein.

Erwachsene Männer, die es nicht gelernt haben, Frauen zu respektieren, halte ich für gefährlich.

Solche Exemplare meiner Geschlechtsgenossen, für sie schäme ich mich.

Ja, nennen sie mich ruhig verträumt, aber für mich sind Männer und Frauen ebenbürtig. Und ich habe auch Damen in Chefpositionen erlebt, mit denen ich Schwierigkeiten hatte. Das gehört zur Wahrheit dazu.

Um eine erfolgreiche Amerikanerin zu zitieren: “Nichts widerfährt Dir, um Dich nicht zu einem besseren Menschen zu machen.”

Auch die teilweise extremen Herausforderungen im Büro dienen letztendlich dazu, die Kollegen zu besseren Menschen zu machen.

Zumindest kann man sie dazu nutzen.

Von dem großartigen Herbert Grönemeyer lernen wir auch: “Traue der Kunst, aber nicht unbedingt dem Künstler”.

So sehe ich es, aber vielleicht ist auch Alles ganz anders.