Berlin, Berlin
Die Hoffnung stirbt zuletzt
In Berlin gibt es buchstäblich an jeder Ecke kulturelle Glücksmomente.
Wir können jederzeit sehr leicht eine Kunstgalerie finden oder Musik hören.
Auch wie die Menschen mit einander umgehen ist in Berlin sehr speziell.
Traditionell ist der Berliner sehr im ersten Moment sehr hart. Er ist es nicht gewohnt, gewohnt, von vorne herein erst einmal nett zu sein. Dieses „erst einmal nett sein“ haben wir von vielen Migranten erlernt.
Gerade die vielen türkischstämmigen Bürger dieser Stadt sind es gewohnt, erst einmal freundlich zu sein. Ihre Herzlichkeit und ihr Respekt vor Senioren sind es, die wir Deutschen uns zum Vorbild nehmen können.
Ich kenne sehr viele, die fleißig sind und wirklich nett, die sich aber trotzdem in die Türkei zurück wünschen. Deutschland hat es versäumt, sie hier wirklich aufzunehmen und anzunehmen. Die unterschwellige Ablehnung sitzt tief, und die Freunde mit türkischem Pass spüren es ganz deutlich.
Ich habe mehr Angst vor ungebildeten Deutschen als vor Männern und Frauen mit Migrationshintergrund. Wer es nicht gelernt hat, Respekt zu haben davor, dass andere Menschen, auch wenn sie anders sind, wertvoll sind, und dass sie unter allen Umständen Respekt verdienen, vor solchen Leuten habe ich zurecht Angst.
Wir angestammten Berliner haben enorm profitiert von dem Multi—Kulti–Konzept. Auch wenn es nicht immer leicht ist im täglichen Umgang, und auch wenn Homophobie ein schlimmes Thema ist bei vielen Migranten, der gute Wille ist definitiv vorhanden. Er braucht Gegenliebe auf Seiten der Deutschen.
Niemals aufhören, gesprächsfähig zu bleiben, stets mit den Anderen im Gespräch bleiben. Niemals aufhören, den Anderen zu respektieren, niemals aufhören, an das Gute in ihm zu glauben. Es gibt in jedem Menschen zumindest auch das Gute.
Bei all den schlechten Nachrichten, die auf uns hereinströmen, können wir immer darauf bauen, dass wir in unserem privaten Leben sehr wohl sehr viel Gutes jeden Tag erleben können.
Diese vielen guten, freudvollen Momente sind es, die uns voll mit Glücksgefühlen aufpumpen und uns Hoffnung schenken.
Wer es schafft, auf Hoffnung zu setzen, auf Liebe sowieso, und den Glauben an das Gute im Menschen nicht aufgibt, dem wird es gut gehen.
So sehe ich es.