Demokratie - und was wir daraus machen
Zu den Grundrechten in unserem demokratischen Heimatland gehört die politische Wahl.
Es gibt Dinge, die nicht verhandelbar sind, zum Beispiel das Recht auf Freiheit der Kunst. Solange nicht dazu aufgerufen wird, Andere zu schädigen oder verfassungsfeindliche Inhalte transportiert werden, gilt dieser Grundsatz.
Im letzten Bundestagswahlkampf wurde der CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet von Photographen beim Lachen ertappt, als sich in seiner Nähe der Bundespräsident zu einer ernsten Lage, die hier in Deutschland Oper forderte, sehr angemessen äußerte.
Die Öffentlichkeit hat Herrn Laschet diese unglückliche Szene nicht wirklich verziehen.
Ich selbst wäre hier milder gewesen.
Wer von uns ist denn noch nicht von einem unseligen Schnappschuss erwischt worden. Das sagt im Grunde nicht viel.
Im selben Wahlkampf wurde der Kandidat ganz offen und fair, wenn auch "nebenbei", interviewt.
Er wurde gefragt, was seine wichtigsten Punkte seien, die er im Falle eines Wahlerfolges sofort umsetzen wolle.
Darauf konnte er nicht antworten.
Er kam ins Stolpern und flüchtete sich in "wir schicken noch einen 10-Punkte-Plan an die Presse".
Und das genau geht nicht !
Glaubt er nicht an seinen eigenen Wahlsieg ? Ist es ihm egal, was er dann für Möglichkeiten hat, dass er obwohl bereits im Wahlkampf, nicht auswendig sagen kann, was ihm wichtig ist ?
Von einem Politiker e-r-w-a-r-t-e ich, dass er zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Fragen nach seinen Zielen mehrere vollständige Sätze antworten kann.
So wie j-e-d-e Privatperson wissen sollte, was sie bei einem Lottogewinn tun würde.
Wenn das Geld plötzlich keine Rolle mehr spielt, wenn Sie frei wären von der Notwendigkeit, Geld zu verdienen, was würden Sie tun ?
Privatpersonen empfehle ich lediglich, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Von Politikern erwarte ich unbeirrbar, dass sie für den Fall, dass Ihr Ziel wahr wird, vorbereitet sind.
Wie Herr Laschet oder ein anderer politischer Kopf performen würde unter den jetzigen politischen Gegebenheit, dazu äußere ich mich nicht.
Die Freiheit der Kunst und die Freiheit der politischen Meinungsäußerung sind hohe Rechtsgüter in unserer Demokratie.
Aus gutem Grund.