10. Herbstdemonstration gegen die Regierung
Während meines einwöchigen Berlin-Aufenthaltes residierte ich in einem Hotel direkt am Alexanderplatz. Und dort ist natürlich immer einiges los und auf dem Alex finden viele Aktionen statt. Als ich am Mittag des 19.10.2013 aus der U-Bahn kam und auf dem Weg zum Hotel war, sah ich eine größere Menschenmenge und ein paar Polizeiautos, was mein Interesse weckte.
Zufällig war ich also vor Ort, als auf dem Alexanderplatz die Abschlusskundgebung der "10. Herbstdemonstration gegen die Regierung" der Bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung stattfand, an der nach Veranstalterangaben bis zu 1.500 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen. Vertreter von Parteien (Linkspartei, MLPD), Gewerkschaften (u.a. ver.di) und verschiedenen weiteren Organisationen sowie Kollegen aus aktuell im Arbeitskampf befindlichen Betrieben sprachen zu den Versammlungsteilnehmern.
Sie erinnerten an die Einführung der Hartz IV-Gesetze unter dem damaligen Bundeskanzler Schröder (SPD) vor genau zehn Jahren und beleuchteten die Entwicklung der im Zuge der Proteste gegen diese Maßnahmen entstandene Montagsdemonstrationsbewegung. So gibt es seit 2004 in vielen Städten in Deutschland regelmäßig jeden Montag sogenannte Montagsdemonstrationen - übrigens auch in Gießen. Wie ein Redner betonte habe sich die bundesweite Montagsdemonstration inzwischen zu einer umfassenden gesellschaftlichen Bewegung entwickelt, die aus Deutschland nicht mehr weg zu denken sei. Sie habe in den letzten Jahren maßgeblich zur Entwicklung des sozialen, ökologistischen und internationalistischen Bewusstseins der Bevölkerung in Deutschland beigetragen. Der Montag sei zum Tag des Widerstands geworden! Gefordert wurde auf der Kundgebung u.a. die Abschaffung von Hartz IV, ein Verbot der Leiharbeit, ein verstärkter Kampf gegen Niedriglöhne und die 30-Stunden-Woche. Die von einigen Rednern geäußerten Forderung nach einem Mindestlohn wurde nicht von Allen vollauf geteilt, da man nicht immer nur für das das Mindeste kämpfen und streiten dürfe, so ein anderer Redner. Eine volle Teilhabe an der Gesellschaft und ihrem Reichtum sowie den erwirtschafteten Gewinnen müsse das Ziel sei. Erinnert wurde in den Kundgebungsbeiträgen auch an die Notwendigkeit, dass Arbeiter, Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger nur im gemeinsamen Kampf ihre Forderungen und Ziele erreichen und die vorhandenen Rechte und Arbeitsplätze verteidigen können.
An der, der Kundgebung vorausgegangenen Demonstration hatten über 1.000 Menschen teilgenommenen, so die Info der Veranstalter vor Ort.
Nachfolgend eine kleine Bilderserie zu der Kundgebung, die jedoch bereits im vollem Gange war wie ich hinkam und der ich aus Zeitgründen auch nicht bis zum Ende beiwohnen konnte. Die beiden letzten "Bilder" zeigen den Flyer und den Aufruf zur Veranstaltung.