Harald Schmidt - das Vorbild so Vieler

Politische Korrektheit ist gut und richtig

Er wurde und wird von vielen meiner Landsleute geradezu angehimmelt.

Meiner bescheidenen Meinung nach haben sie nicht begriffen, welche schweren Beleidigungen und Kränkungen er ausgesprochen hat.

Ein Wort des Bedauerns habe ich von ihm nicht gehört, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Seine Art schätze und genieße ich jetzt, da er im Ruhestand ist und gelegentlich öffentlich auftritt sehr.

Er war d-i-e große Late-Night-Legende in Deutschland. Unverkennbar hat er von amerikanischen Vorbildern gelernt. David Letterman, gerne mal googeln, ist nur eines davon.

Der heutige Nachwuchs meiner Babyboomer-Generation genießt häufig Gangsterrap-Musik, in der es verbal sehr hart zugeht.

Ich mache mir Sorgen, dass die Verrohung der Sprache zu einer Verrohung im alltäglichen Umgang führt.

Was man hierzulande häufig nur schwer begreift, ist die Vernarrtheit der Amerikaner in das Recht auf Selbstverteidigung mir höchst gefährlichen und relativ frei verkäuflichen Schusswaffen.

Man kann sehr Vieles aus Amerika als vorbildlich anerkennen. Sehr unbürokratische berufliche Selbständigkeit, um nur e-i-n Beispiel zu nennen.

Die unkomplizierte Bewaffnung der Zivil-Bevölkerung gehört meiner Meinung nach nicht dazu.

Das verbale Aufrüsten, das die oben genannte “Jugend” von heute praktiziert, sollte man nur Leuten zugestehen, die damit auch umgehen können.

Frustrierte alte Männer gehören nicht dazu.

Vor wenigen Tagen hat ein Vertreter dieser Gruppe mir verbal Prügel angedroht.

Mit Rücksicht auf diese bemitleidenswerten Zeitgenossen sollten wir alle die politische Korrektheit in der Alltagssprache einhalten.

Ich wünsche mir noch sehr lange Auftritte von einem geläuterten Harald Schmidt.

So sehe ich das, aber vielleicht ist auch alles ganz anders.