Literaturhinweis
Neuköllner Fluter
Theoretisches Hintergrundwissen zur der Quartalszeitschrift Fluter ist bereits an anderer Stelle vermittelt worden; daher soll hier darauf verzichtet werden und ein konkretes HEft vorgestellt werden.
Es geht um die aktuelle Ausgabe, also die Nr. 88 vom Herbst 2023.
Unter der Überschrift "Willkommen in ..." ist Neukölln das zentrale Thema, also der Problembezirk unserer Bundeshauptstadt Berlin, der in der Tagespresse schon oft unangenehm aufgefallen ist.
Die Autoren beschäftigen sich mit der örtlichen Infrastruktur (Freiflächen, Natur, Kneipenkultur, Schulen), Religion (von der Gefährlichkeit, ein Jude zu sein und der Doppelzüngigkeit muselmanischer Imame, beschimpfenswert: es fehlen die örtlichen christlichen Kirchen!) sowie natürlich: die Integratoin (Daten & Fakten, Clankriminalität). Auch Bereicht wie Armut und das Queersein werden gestreift.
Was ist von dem Heft, was von der Ausgabe zu halten? Auf den ersten Blick ist es zeilgruppengerecht gemacht, also für Jugendiche gut lesbar. Die Seitengestaltung ist poppig - es gibt viele Bider und Fotos, gelegentlich farbige Seitenhintergründe und Schrifttypen, eine zielgruppengerechte Sprache mit gelegentlichen Anglizismen.
Kritikwürdig ist die einseitige thematische Ausrichtung. Es fehlen Vergleichsmöglichkeiten. Wie ist das Leben auf der Reeperbahn (in Hamburg), den Schickimickstadtteilen von München und im Schatten des (Kölner) Domes oder gar in Neuharlingersiel, einer neidersächsischen Kleinstadt an der Nordsee?
Deutschland ist mehr als Berlin = seine Hauptstadt und dessen Problembezirk, und seine Probleme.
Aus dem Thema "Willkommen in ..." ließe sich mehr machen, auch im Sinne einer Willkommenskultur.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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