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Im Frühjahr blühen rote Rosskastanien im Park
Mit Gerhart Hauptmann klassischen Melodien lauschen

Berlin-Wilmersdorf I Die Gerhart-Hauptmann-Grünanlage an der Bundesallee/Spichernstraße in Wilmersdorf sollte man speziell im Frühling besuchen, wenn die zahlreichen Rosskastanien wunderschön in roten Farben blühen. In dem kleinen Areal neben der Universität der Künste hat auch der Nobelpreisträger Hauptmann seinen Platz gefunden. Ihm zu Ehren wurde unter einer mächtigen Platane eine Büste des Schriftstellers aufgestellt.

Gerhart Hauptmann, 1862 in Ober Salzbrunn in Schlesien geboren und am 6. Juni 1946 in Agnetendorf in Niederschlesien verstorben, war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. Bereits 1912 erhielt er einen Nobelpreis.

Einige Jahres seines Lebens verbrachte Gerhart Hauptmann in Berlin. Die Großstadt machte ihn berühmt. Aber er war ein Wanderer und Reisender, der es nie über eine längere Zeit an einem Ort aushielt.
In Berlin lebte Hauptmann 1885 in Moabit und von 1889 bis 1991 in der Schlüterstraße 78 in Berlin Charlottenburg (dort hängt auch eine Gedenktafel).

Sein Wunsch, in schlesischer Erde begraben zu werden, ging leider nicht in Erfüllung. Am 28. Juli 1946 wird Hauptmann in Kloster auf der Insel Hiddensee, die ihm eine zweite Heimat war und wo sich heute noch sein Haus »Seedorn« im ursprünglichen Zustand befindet, bestattet.

Die kleine Parkanlage in Wilmersdorf wurde 2011 durch eine Bürgerinitiative „gerettet“, denn ursprünglich wollten einige Investoren hier einen 80 Meter hohen Büroturm errichten.

Wer an warmen Tagen den Park besucht, kann sich unter Umständen an einem kostenlosen Konzert erfreuen, denn wenn nebenan in der Uni die Fenster offenstehen, dringen klassische Melodien nach draußen.

Wer noch mehr Informationen sucht, kann sich die Tour: Die schönsten Kiezplätze in Berlin City-West auf sein Smartphone laden und damit einen Rundgang zu den schönen Kiezplätzen machen.
Neben der oben erwähnten Gerhart-Hauptmann-Anlage führt die Tour zum Viktoria-Luise-Platz, Fasanenplatz, Ludwigkirchplatz, Nikolsburger Platz und Prager Platz. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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5 Kommentare

Sehr schöner Beitrag - vielen Dank dafür!

Hallo Klaus, Du schreibst "Auf der Insel Hiddensee, die ihm eine zweite Heimat war und wo sich heute noch sein Haus »Seedorn« im ursprünglichen Zustand befindet, wollte er begraben sein". Doch das ist zu korrigieren:

Obwohl Freunde Gerhart Hauptmann wegen der Kriegsereignisse vor der Rückkehr nach Agnetendorf in Schlesien warnen, kehrt er Ende März 1945 in sein Haus Wiesenstein zurück. Auf ausdrücklichen Wunsch des sowjetischen Marschalls Georgi Konstantinowitsch Shukow wird sein Wohnhaus unter Schutz gestellt. Im April 1946 appelliert Oberst Wiktor Nikolajewitsch Sokolow - sowjetischer Stadtkommandant in Schlesien - an Hauptmann, unbedingt bald auszureisen, da sein Schutz nicht mehr gewährleistet werden könne. „Im Mai heißt es, die polnische Regierung bestehe darauf, dass alle Deutschen das Land verlassen. Doch Hauptmann stirbt am 6. Juni 1946. Drei Tage später findet an seinem offenen Sarg - der Verstorbene mit einer Mönchskutte bekleidet (so hatte er es verfügt) - eine Trauerfeier im Hause Wiesenstein statt, an der siebzig Personen teilnehmen. Sein Wunsch, im Ort in schlesischer Erde begraben zu werden, geht nicht in Erfüllung.“

Die Witwe Margarete befürchtet wegen der Anfeindungen in Schlesien, dass Hauptmanns Grab geschändet werden könnte. „Also beschließt sie, den Verstorbenen nach Hiddensee überführen zu lassen und dort zu bestatten. Die Insel war ständiger Urlaubsort des Ehepaares.“

Nach einer Zwischenstation in Müggelheim (Groß-Berlin, heute Berlin, Bezirk Treptow-Köpenick) geht am 25. Juli 1946 die Fahrt weiter nach Stralsund. Bei einer Trauerfeier sprechen Oberst Sergei Iwanowitsch Tulpanow und Johannes R. Becher. Wilhelm Pieck, künftiger Präsident der Deutschen Demokratischen Republik, ist anwesend. Danach begleiten Tausende den Sarg zum Hafen. Am 28. Juli 1946 wird Hauptmann dann in Kloster auf Hiddensee bestattet.

(Quelle: Karl-Heinz Otte, Als der Dichter Gerhart Hauptmann tot nach Müggelheim kam, Müggelheimer Bote, November 2012, - Vergleiche auch Wikipedia, für beide Online-Abruf 15.11.2024)

Hallo,
vielen Dank für die Information, die ich gern in den Bericht einarbeiten werde.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Tolkmitt

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