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"Harzer Wasserregal"

"HARZER WASSERREGAL" |

(Diesen Artikel, vielmehr einen ähnlichen, hatte ich im Mai hier schon einmal gebracht, aber aus unerfindlichen Gründen ist er verschwunden.. samt allen Kommentaren, in denen so viele Harzadressen standen.)

VORREDE
Ich bin in Magdeburg aufgewachsen und eine ganze Clique von Onkel, Tanten wohnten in einen Nest bei Halberstadt, wunderschöne Ferien haben wir dort jahrelang verbracht – von dort konnte man den Harz SEHEN, die Blauen Berge in der Ferne zogen mich magisch an.
Später folgten Dutzende von Wanderungen, noch später (schon aus Berlin) war ich jahrelang im Urlaub mit dem Töchterchen dort usw. usf.

Vor ca. 10 Jahren entdeckte ich bei meinen Wirtsleuten in Schierke die Zeitschrift „Der Harz“ und las an den späten Abenden ungefähr 20 dieser Hefte durch.
Besonders faszinierte mich dabei das „Harzer Wasserregal“ – natürlich nicht nur theoretisch, nur wußte ich jetzt, WAS ich sah, wenn ich es sah - deshalb dieser Artikel.

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DAS OBERHARZER WASSERREGAL IST EIN JAHRHUNDERTE ALTES SYSTEM ZUR VERSORGUNG VON WASSERRÄDERN IN DEN HARZER GRUBEN MIT AUFSCHLAGWASSER.
Quelle: http://www.hotel-pension-harz.de

Die zur Erzeugung von Wasserkraft gebauten Anlagen stehen heute unter Denkmalschutz
und werden zum Teil noch zur Trinkwassergewinnung genutzt. Die Voranmeldung,
das Oberharzer Wasserregal als Weltkulturerbe der UNESCO anzuerkennen, ist 1999 durch die Obere Denkmalschutzbehörde eingereicht worden. Der offizielle Antrag soll 2007 eingereicht werden, mit der Anerkennung als Weltkulturerbe wird 2009 gerechnet.

Das Wasserregal bestand aus einer Vielzahl von Stauseen und Stauteichen wie dem Oderteich (ehemals 120, heute noch 65 Teiche), die alle ähnlich konstruiert sind und die zur Sammlung und Speicherung des Regenwassers dienen. Das Wasser wurde in fast parallel zu den Isohypsen der Hänge verlaufenden Gräben (insgesamt ca. 500 km Gräben) gesammelt und in die Teiche geleitet, teilweise über große Entfernungen, wie zum Beispiel der Dammgraben, der Wasser aus der Region des Brockens über 25 km bis nach Clausthal leitet oder Rehberger Graben, welcher zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt wurde und der Wasserversorgung der Bergwerke von St. Andreasberg diente.

Die Teiche geben ihr Wasser an eine weit verzweigte Reihe von Gräben und Wasserläufen ab, welche teils oberirdisch, teils unterirdisch verlaufen, damit schließlich das Wasser in den Gruben die Wasserräder antreibt. Ein komplexes System sorgt dafür, dass für jedes Wasserrad eine angemessene Menge an Wasser zur Verfügung steht.

Überdies kann das Wasser durch stetige Weiterführung auf mehreren Ebenen genutzt werden. Die Wasserräder selbst, die teilweise als Kehrräder ausgelegt waren, hatten verschiedene Aufgaben. Zum Beispiel sollten sie das Wasser aus Gruben pumpen oder Personen- und Materialtransport in die Schächte ermöglichen, wofür teilweise abenteuerlich wirkende Hebelkonstruktionen (Kunstgestänge, Fahrkünste) verwendet wurden. Die Stauseen und Wassergräben sind heute noch weitgehend erhalten, die Wasserräder selbst aber sind überwiegend nicht mehr vorhanden, auch wenn einige rekonstruiert sind.
SIEHE AUCH:
http://www.hotel-pension-harz.de/sehenswertes/clau...

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OBERHARZER WASSERREGAL WIRD WELTKULTURERBE
Von Detlef Trzolek, eTN | 03.06.2008
http://www.eturbonews.de/1010/oberharzer-wasserreg...

Das Oberharzer Wasserregal, oft auch als Oberharzer Wasserwirtschaft bezeichnet, ist eines der bedeutendsten Systeme zur Umleitung und Speicherung von Wasser zur Versorgung des Bergbaus im Oberharz. Es wurde vom 16. bis 19. Jahrhundert von Bergleuten angelegt und besteht aus einer Vielzahl von Stauseen und Gräben die von herrlichen Wanderwegen gesäumt werden. Bis heute sind ca. 120 Teiche, über 500 km Gräben und etwa 30 km Wasserläufe erhalten. "Wir haben hier ein System, dass einfach grandios ist", so Niedersachsens Landesdenkmalpfleger Prof. Dr. Reinhard Roseneck.

Deshalb wurde Anfang des Jahres 2008 über die Landes- und Bundesregierung ein Antrag auf Aufnahme in die Liste des Welterbes bei der UNESCO gestellt. Mit einer Entscheidung wird im Juni 2009 gerechnet. Und wenn es nach Prof. Dr. Reinhard Roseneck geht "kann es auf Grund der Einzigartigkeit keinen Zweifel daran geben, dass der Antrag positiv beschieden wird".

Um die UNESCO-Forderung nach einer professionellen und nachhaltigen Erhaltungs-, Vermittlungs- und Managementstruktur für die Welterbestätten im Harz nachzukommen, wurde vor wenigen Tagen die "Oberharzer Erklärung" verfasst. Unter dem Dach einer Stiftung "WeltErbeMuseum / Harz" sollen die im gesamten Westharz verteilten Museen zusammengefasst werden und unter einheitlicher Leitung gestellt werden. Das "WeltErbeMuseum / Harz" soll nach internationalen touristischen Standards ein zentraler Anlauf- und Informationspunkt für Museen und UNESCO Welterbestätten sein. Dass es im oft durch individuelle Interessen geprägten Harz auch hier zu einem Dissens kam verwundert nicht. So fehlte Zeitungsberichten zufolge Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies bei der Unterzeichnung mit für die anderen Teilnehmer nicht nachvollziehbarer Begründung.

"Ich kann nur hoffen, dass im Oberharz die Zeichen erkannt werden und man es jetzt alleine macht", kommentierte Prof. Dr. Roseneck die Haltung Goslars. Es wird angenommen, dass persönliche Gründe eine Rolle spielen. Es bleibt zu hoffen, dass die Harzer Querelen nicht dazu führen, dass hinterher alle mit leeren Händen dastehen. (eTN)
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DAS OBERHARZER WASSERREGAL
Quelle: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Wasserrega...

Das Oberharzer Wasserregal ist ein hauptsächlich im 16. bis 19. Jahrhundert geschaffenes System zur Umleitung und Speicherung von Wasser, das Wasserräder in den Bergwerken des Oberharzer Bergbaus antrieb.

Es zählt zu den größten und bedeutendsten historischen bergbaulichen Wasserwirtschaftssystemen der Welt. Die zur Erzeugung von Wasserkraft entstandenen Anlagen stehen seit 1978 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Sie werden zu einem großen Teil weiterhin betrieben, wobei der Zweck überwiegend in der Landschaftspflege (Pflege einer historischen Kulturlandschaft), im Naturschutz, Tourismus und im Badebetrieb besteht. Wasserwirtschaftlich gesehen haben einige Stauteiche noch einen Zweck im Hochwasserschutz und in der Trinkwassergewinnung. …

Die Anlagen erstrecken sich über ein Gebiet von grob 200 Quadratkilometern im niedersächsischen Teil des Harzes, wobei die meisten Bauwerke im Raum Clausthal-Zellerfeld, Hahnenklee, Sankt Andreasberg, Buntenbock, Wildemann, Lautenthal, Schulenberg, Altenau und Torfhaus zu finden sind.

„Regal“ bedeutet in diesem Zusammenhang königliches Hoheitsrecht. Mit dem Bergregal verlieh der Landesherr das Recht, Bergbau zu betreiben und mit dem Wasserregal das zur Verfügung stehende Wasser dafür zu nutzen. Andere Wassernutzer, insbesondere Wassermühlen, hatten eine niedrigere Priorität. Dieses Wasserregal war Bestandteil der Bergfreiheiten und in Niedersachsen bis in die 1960er Jahre gültig.

ENTSTEHUNG
Bergbauliche Tätigkeiten im Harz lassen sich bis in das 10. und 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Die ersten Wasserräder im Harz standen im 13. Jahrhundert im Pandelbachtal südöstlich von Seesen. Seinerzeit wurde der Bergbau einschließlich dieser frühen Anwendung der so genannten Wasserkünste im Bergbau vom Zisterzienserkloster Walkenried betrieben.

Die mittelalterliche Pest entvölkerte den Harz weitgehend und brachte den Oberharzer Bergbau nahezu zum Erliegen. Eine deutliche Wiederbelebung erfolgte ab etwa 1520 auf Veranlassung des Braunschweig-Wolfenbütteler Herzogs Heinrich der Jüngere.[4] Besonders dessen Sohn Herzog Julius von Wolfenbüttel forcierte den begonnenen Oberharzer Erzbergbau und veranlasste die Anlage einer Vielzahl von Teichen und Gräben.

Die großräumige Nutzung der Wasserkraft machte den Aufschwung des Bergbaus im Oberharz erst möglich. Die immer tiefer werdenden Bergwerke benötigten mit der Zeit immer mehr Energie. Wassermangel nach niederschlagsarmen Monaten oder nach längeren Frostperioden war immer wieder ein begrenzender Faktor für den Bergbau. Der Ausbau erfolgte durch Erhöhung bestehender Teichdämme, Anlage neuer Staudämme, Anlage neuer Gräben und Verlängerung bestehender Grabentouren.
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TOURISTISCHE ERSCHLIEßUNG
Aufgrund der Vielzahl der Bauwerke und der Länge der Gräben lässt sich das Oberharzer Wasserregal am besten durch Wandern besichtigen. Auf Betreiben der Harzwasserwerke
wurden in den letzten Jahren viele Wasserwanderwege angelegt.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Harzwasserwerke)
Anhand von Hinweistafeln auf markierten Wegen kann man die typischen Elemente des Oberharzer Wasserregals kennenlernen. Bis auf wenige Ausnahmen können die meisten Teiche im Sommer zum Baden benutzt werden. Der überwiegende Teil ist an örtliche Angelvereine verpachtet.

LESENSWERTE SEITEN BEI WIKIPEDIA:
„BERGBAU UND WASSER“ …
„WASSERLEITUNGS- UND SPEICHERUNGSELEMENTE“
„WASSERLÄUFE UND WASSERLÖSUNGSSTOLLEN“
„HÖHEPUNKT UND NIEDERGANG“
„DAS WASSERREGAL HEUTE“

ÄHNLICHE SYSTEME
Ähnliche Systeme gibt es im historischen Silberbergbau bei Freiberg (Sachsen), im norwegischen Kongsberg, in Schemnitz (heute Slowakei) sowie in Schweden. Es ist belegt, dass zwischen diesen Gebieten ein reger Erfahrungsaustausch stattfand. Das Oberharzer Wasserregal ist jedoch das umfangreichste und am meisten vernetzte System, sowohl bezüglich der Anzahl als auch der Gesamtgröße (Grabenlängen, Stauvolumina etc.) der Bauwerke.

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WEBLINKS

Stauseen: Oberharzer Teiche =
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Teiche

Gräben: Oberharzer Gräben =
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Wasserl%C3...

Wasserläufe: Oberharzer Wasserläufe =
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Wasserl%C3...

Sperberhaier Damm =
http://de.wikipedia.org/wiki/Sperberhaier_Damm

Oderteich =
http://de.wikipedia.org/wiki/Oderteich

Polsterberger Hubhaus =
http://de.wikipedia.org/wiki/Polsterberger_Hubhaus

Huttaler Widerwaage =
http://de.wikipedia.org/wiki/Huttaler_Widerwaage

OBERHARZER BERGBAU =
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberharzer_Bergbau

Harzwasserwerke
http://www.harzwasserwerke.de/index.html

Lageplan der Harzwasserwerke über die aktiven Anlagen
http://www.harzwasserwerke.de/downloads/ohwr_plan....

Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal. http://www.harzwasserwerke.de/downloads/br_ohwr.pd...

FOTODATEI Bergbaurelikte (Halden, Landschaften und Grenzsteine) http://www.raymond-faure.com/Bergbau/bergbau.htm

Oberharzer Wasserregal – Wikimedia Bilder, Videos und Audiodateien
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Oberhar...

HYDROLOGIE - Regionales Beispiel: Der Harz
http://www.hydrologie.uni-oldenburg.de/ein-bit/118...

LITERATUR

Martin Schmidt: Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus. 3. Auflage. Harzwasserwerke, Hildesheim 2002, ISBN 3-00-009609-4 (Schriftenreihe der Frontinus-Gesellschaft e. V., Heft 13).

Martin Schmidt: WasserWanderWege. 3. Auflage. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 2007. Walter Knissel, Gerhard Fleisch: Kulturdenkmal „Oberharzer Wasserregal“ – eine epochale Leistung. 2. Auflage. Papierflieger, Clausthal-Zellerfeld 2005,
ISBN 3-89720-725-7.

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14 Kommentare

Danke für den Bericht, Romi. Habe ihn mit großem Interesse gelesen. An so manchem Grabenabschnitt bin ich entlanggewandert, und in einigen Teichen, meist bei Clausthal-Zellerfeld, habe ich gebadet. Und die Orte, die das Regal miteinander verbindet, kenne ich alle. Auch interessant ist es, was sich darunter in den Tiefen der Berge abspielte. Die Schächte der einzelnen Bergwerksorte sind durch Stollen ebenfalls alle miteinander verbunden. Auch wurden dort im Bergbau Erfindungen gemacht, die aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken sind, wie z. B. der T-Träger aus Stahl oder das Drahtseil. Auch die Fahrkunst wurde dort erfunden, die den langen und gefährlichen Ab- und Aufstieg über die Leitern überflüssig machte. Und in St. Andreasberg ist sogar noch eine in Betrieb, wenn auch aus Stahl und nicht mehr aus Holz.
Zu Halberstadt habe ich übrigens auch eine Beziehung. Urgroßeltern von mir lebten dort zeitweise. Es ist mit den uralten Kirchen und dem schönen Fachwerk ein sehenswerter Ort.
L.G. Kurt

Danke Kurt, für deinen tollen Kommentar!
An das Harzer Wasserregal habe ich ewig nicht mehr gedacht,
auf die Art kann ich es selber mal wieder lesen.
Im Harz und im Vorharz habe ich jede Menge Verwandte,
ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich dort war.
LG, Romi

Kommentar wurde am 7. Juni 2024 um 19:42 editiert

Der Großteil meiner Verwandten kam aus Timmenrode an der Teufelsmauer und aus Blankenburg. Einige Male haben wir sie zu DDR-Zeiten als Familie und später ich allein besucht. Großeltern von mir wohnten in Gut Radau bei Bad Harzburg. Fast alle Schulferien habe ich dort verbracht. So habe ich West- und Ostharz kennengelernt. Und wie oft stand ich bei Abbenrode, Eckertal und Hohegeiß an der Grenze und habe nach drüben geschaut. Für uns genügte ein einziger Schritt, um die wirkliche Grenze überqueren zu können, lagen doch die Befestigungsanlagen erst ca. 50 m dahinter.

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