Berlin in drei Tagen
Vom Brandenburger Tor zu den Hackeschen Höfen
Drei Tage in Berlin - was sollte man in dieser Zeit unbedingt gesehen haben? Welches Museum lohnt einen Abstecher? Wo gibt es witzige Souvenirs aus der Hauptstadt? Currywurst von der Bude oder doch lieber Pause in einer der Gaststätten Berlins? Es ist gar nicht so einfach, bei dem breiten Angebot, das auf euch in der Hauptstadt wartet, die Übersicht zu behalten. Begleitet uns auf unserer Tour vom Brandenburger Tor zu den Hackeschen Höfen:
Wolltet ihr immer schon einmal "Ich bin nicht dein Sohn!" zu Darth Vader sagen oder Micky's Minni sein? Gelegenheit zu einem gemeinsamen Foto mit den beiden Filmstars habt ihr auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor. Uns ist das allerdings etwas zu viel des Guten. Stattdessen besorgen wir uns Informationsmaterial über die Sehenswürdigkeiten der Stadt in der Tourist-Information gleich neben dem ehemaligen Stadttor, das Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde und zu den Wahrzeichen Berlins zählt. (Mehr zum Brandenburger Tor erfahrt ihr im Beitrag "Vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz")
Unser Ziel ist die Museumsinsel. Wir lassen den Pariser Platz hinter uns und bummeln am Hotel Adlon vorbei Richtung "Unter den Linden". Sonst Flaniermeile der Stadt ist die Straße während unseres Besuchs in Berlin eine einzige Baustelle. Daher "flüchten" wir in die verschiedenen Souvenir-Shops entlang der Straße und staunen über die cleveren Marketing-Ideen zu Berlin. Im Ampelmännchen-Shop schlagen nicht nur die Herzen der Kinder höher - wir schlagen im übertragenen Sinne zu. Um einige Andenken reicher geht es weiter zum Gendarmenmarkt, der zu einem der schönsten Plätze Berlins gehört. Das Konzerthaus wird flankiert von Deutschem und Französischem Dom. Die haben ihren Namen allerdings ausschließlich wegen ihrer Architektur. Das Konzerthaus wurde nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil erbaut, 1821 eingeweiht und ersetzte das abgebrannte Nationaltheater. Vor der großen Freitreppe des Konzerthauses reckt ein marmorner Friedrich Schiller stolz sein Haupt. Ihm zu Füßen Figuren, die die Lyrik, die Tragödie, die Geschichte und die Philosophie symbolisieren. Da das Pergamon-Museum auf uns wartet, verzichten wir darauf, einen Blick von oben auf den Gendarmenmarkt zu werfen.
Tipp:
Wollt ihr den Gendarmenmarkt aus der Vogelperspektive erleben? Dann besucht die Aussichtsplattform des Französischen Doms. Mehr zu den Öffnungszeiten erfahrt ihr auf der Homepage des Französischen Doms.
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Zur WebseiteAm Werderschen Markt treffen wir erneut auf Karl Friedrich Schinkel. Zumindest auf Spuren seiner Architektur, die er in der Stadt hinterlassen hat. Die Friedrichwerdersche Kirche ist heute Ausstellungshalle der Nationalgalerie und wurde im neugotischen Stil erbaut. Beeindruckend schön sind die eisernen Relief-Medaillons am Hauptportal. Vom Schinkelplatz schauen wir zum Berliner Dom und zu den Kränen der Innenstadt-Baustellen. Die Schlossbrücke, ist ein weiteres Meisterstück des Architekten Schinkel. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Brücke umgebaut, behielt aber das von Schinkel geplante Aussehen. In drei Bögen spannt sie sich über die Spree, geschmückt von acht überlebensgroßen Skulpturengruppen. Auch das Brückengeländer ist mehr als einen Blick wert. Gusseiserne Elemente, mit Motiven von Delfinen, Tritonen und Seepferden geschmückt, verbinden die einzelnen Skulpturengruppen.
Auf der anderen Spreeseite wartet ein Kulturerlebnis der besondern Art auf uns: Auf der Museumsinsel wollen gleich mehrere Museen entdeckt werden. Wir haben uns für das Pergamonmuseum entschieden und stehen staunend vor dem über 2.200 Jahre alten Pergamonaltar, bewundern die Details des Reliefs, das den Sockel des Altars schmückte. In die Zeit Nebukadnezars versetzt uns der Gang entlang der nachgestellten Prozessionsstraße Richtung Ischtar-Tor, das zu einem der Stadttore Babylons gehörte und vor rund 2.600 Jahren errichtet wurde. Uns fehlen die Worte und wir genießen einfach nur. Das Museum werden wir demnächst sicher noch einmal besuchen, um uns in die Vergangenheit entführen zu lassen.
Nach so viel Kultur grummelt uns der Magen. Am Berliner Dom vorbei spazieren wir auf der Suche nach einem gemütlichen Lokal Richtung Hackesche Märkte. An der S-Bahn-Station werden wir fündig und genießen Berliner Spezialitäten, Pizza und Pasta im Rocco, während über unseren Köpfen die S-Bahnen entlang donnern. Auch hier treffen wir wieder auf Berlinerinnen und Berliner mit Herz und Witz. Das gemütliche Ambiente des Lokals solltet ihr unbedingt selbst einmal erleben.
In den Hackeschen Höfen bummeln wir von Laden zu Laden und sind fasziniert von dem Flair, das die Hinterhöfe ausstrahlen. Da wir aus Berlin nicht nur die berühmte Berliner Luft mit nach Hause nehmen wollen, kaufen wir einige Mitbringsel ein. Schwach werden wir bei den verführerischen Schokoladenkreationen im Kruck Atelier Cacao und bei Promobo. Dort können Künstlerinnen und Künstler sowie Manufakturen ihre Ware in kleinen Promotionsboxen vorstellen und verkaufen. Eine poppig bunte Mischung voller witziger Ideen wartet hier darauf, von euch entdeckt und gekauft zu werden.
Tipp:
Lust auf süße Kindheitserinnerungen? In den Heckmann-Höfen an der Oranienburger Straße nicht weit von den Hackeschen Höfen könnt ihr dem Bonbon-Macher bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und u.a. zwischen dem Klassiker Waldmeisterblätter, extrasauren Limetten-Bonbons und Bosnischer Pflaume wählen.
Wir machen uns nach diesem süßen Abschluss und einem spannenden und abwechslungsreichen Tag in Berlin wieder auf den Weg zu unserer Unterkunft und freuen uns schon auf den geplanten Besuch im Naturkundemuseum.
Mehr Ausflugstipps für Berlin findet ihr hier: Gedenkstätte Berliner Mauer
und hier: Vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz
Quellen:
"Berlin erkunden" von Constanze Haselbauer, via reise verlag, ISBN 978-3-935029-37-7
"Vis-à-vis Berlin" Dorling Kindersley, ISBN 978-3-8310-1852-9
"Berlin - Früher und Heute" von Christa Pöppelmann, Komet-Verlag, ISBN 978-3-869-411-880
Wikipedia
Homepage des Französischen Doms
@ Claudia: Prima, dass ich dir Lust auf mehr machen konnte. Hast du auch noch einen Tipp für uns? Ich war z.B. vor Jahren auf dem Fernsehturm, um Berlin von oben zu sehen. Aber die Eintrittspreise sind ja inzwischen der Wahnsinn! Nix für Familien. : (