Friedensreich Hundertwasser und … (bitte schlagt mich nicht!)

Hundertwasser Bauplan - das Bild habe ich selbstverständlich ausgedruckt und aufgehängt.
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Friedensreich Hundertwasser und …

bitte schlagt mich nicht! ,-)
…wenn hier in geballter Häufigkeit ein Wort erscheint, daß im deutschen Sprachraum so absolut unüblich ist --- ich zitiere nur, ich zitiere einen allseits bekannten, hoch geehrten, einen Laureaten der schönen Künste.
Den Vater der Farben und den Schutzengel der Architekten, ich zitiere Friedensreich Hundertwasser.

Erklärung:
Vor acht Jahren, als ich meinen Garten pachtete, stand ich etwas ratlos vor einem kleinen Problem, dem sogenannten Toilettenhäuschen. Es stammte aus den 50ger Jahren und es stand NUR ein einfacher Metalleimer samt Deckel drin.
Und jemand sagte mir: “Bau Dir doch eine Hundertwassertoilette.“
Das Internet machte mich ganz schnell schlau, ich griff dann aber doch nur (weil es schneller ging) zu der einfachsten Spielart vom Wasserkontor (siehe unten) und ich schwör: absolut kein Geruch und der wunderbarste Kompost in kürzester Zeit. Bekehren will ich keinen, nur vorstellen dieses lächerlich einfache Prinzip für Gärten und co:
Das braucht man:
vom Wasserkontor ein entsprechendes Gefäß, Hygienebeutel, den Spezialrindenmulch und in Abständen 10 Minuten Reinigungsarbeit.
- Ihr dürft aber auch einfach lachen und denken: die spinnt ja, denn DAS weiß ich sowieso :-)))
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FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER UND KOMPOSTTOILETTEN

Hundertwasser war überzeugter Anhänger von Komposttoiletten. Das ging so weit, dass er sie nicht nur ständig benutzte und ein schlechtes Gewissen bekam, sobald er sich auf ein WC setzte, nein, er widmete ihm sogar ein Manifest namens "Die Heilige Scheiße". Darin stellt er Fäkalien als Materialisierung des natürlichen Kreislaufes dar: Flora und Fauna geben dem Menschen Nahrung, dieser scheidet Fäkalien aus, die Fäkalien bilden Kompost, der bietet wiederum Grundlage für Flora und Fauna, diese ernähren den Menschen, usw.
Er begreift also Fäkalien nicht als eklig, sondern als integralen Bestandteil des Lebenskreislaufes.

Ob man Scheiße deshalb heilig sprechen sollte, darüber lässt sich streiten. Darüber, dass Komposttoiletten die ökologisch effizientere Alternative zu WC's sind, nicht.

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FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER, WIEN 1975

„Scheiße wird Erde, die man aufs Dach legt, wird zu Wiese, Wald und Gärten.
Scheiße wird zu Gold. Es befriedigt sehr, so immer reicher zu werden. Der Kreislauf ist geschlossen. Es gibt keinen Abfall mehr, die Umwelt gesundet. Immer wenn ich ein englisches Wasserklosett benutze, habe ich dasselbe schlechte Gewissen, wie wenn ich Auto fahre oder Flugzeug fliege. Die Wasser Toiletten sind eine der vielen gefährlichen Sackgassen unserer Zivilisation:

Verschwendung von Unmengen reinem Trinkwasser, um etwas Scheiße und Urin fortzutragen. Aus 1 kg Wertvollem werden so 50 Liter gefährlicher Substanz, die Grundwasser, Brunnen, Flüsse, Seen und Meere verseucht. Der Raubbau wird durch Wegspülen von Lebenswichtigem vervielfacht. Das Land verarmt.
Kunstdünger ist kein Ersatz.

Wasserklosett: Aus 1.000 Gramm Scheiße wird 50.000 Gramm Unrat-Gift.
Humusklosett: Aus 1.000 Gramm Scheiße wird 50 Gramm Rohstoff-Gold.
Muß ich meine Scheiße verschenken und damit die Umwelt vergiften?
Ich behalte sie mir lieber und wandle sie in Gold um.
In einer Humustoilette werden Scheiße und auch Küchenabfälle zu nur 5% des ursprünglichen Volumens und Gewichtes zu Rohstoff kondensiert.
Kein Wasserverbrauch, keine Kanalisation, keine Krankheitserreger, keine Seuchenverbreitung, kein Müll, keine Müllabfuhr, keine Latrinen, keine Senkgruben, keine Jauchetransporte, keine Chemikalien, billig, Einsparen von Kläranlagen, geruchfrei, Wiederverwertung als Humus.
Man braucht nur einen großen Kübel, ein Brett mit 2 Löchern, eines zum Hineinmachen, eines für den Luftabzug, einen Deckel, der Luft hineinlassen soll, ein Ofenrohr, eine kleine Lampe oder Wärmequelle, Luft, Feuchtigkeit, Wärme und Humusbakterien, um zu beginnen.

In Schweden gibt es viele Humustoiletten: Clivus Mull-Toa, Mullbänk, Multrum und andere.
Sie sind moderner als meine, vollautomatisch, von den Gesundheitsbehörden geprüft und empfohlen, und man kann sie kaufen.“
------------------- Zitat Ende

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die Webseiten, die ich mir notiert hatte, existieren leider nicht mehr, nur noch diese:
http://members.yline.com/~naturpur/hundertwasser.html

Aber da auf ihr Hundertwassers „MANIFEST“ drin steht, erspare ich mir hier das kopieren.. empfindlichere Gemüter sind mir sicher dankbar dafür.

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Lieferer von Komposttoiletten und Rindenmulch:
http://www.wasserkontor.de/index.html
http://www.komposttoilette.de/

Interessantes auch hier:
http://wapedia.mobi/de/Kompost-WC

„… Bis zu Beginn des 20.Jh. gab es in vielen Städten Trenntoiletten ohne Wasserspülung. Der Urin wurde über eine sogenannte Lehmwand verrieselt. So gab es z.B. in Hamburg Gaststätten, wo der Urin aus einer im Obergeschoss befindlichen Toilette per Gefälle zu einer im Hinterhof stehenden Lehmwand laufen konnte. Diese nahm den Urin auf, wobei die Feuchtigkeit verdunstete und Salpeter auskristallisierte. Der Salpeter wurde von den Lehmwänden geschabt und konnte an Munitions- oder Düngemittelfabriken verkauft werden. Diese Arbeiten führte der sog. Salpeterer aus. Mit der Entdeckung des Chile-Salpeters starb dieser Beruf aus. Etwa zeitgleich wurden die Lehmwände durch die Wassertoiletten verdrängt.“

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Bürgerreporter:in:

Romi Romberg aus Berlin

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