Berlin hat mehr Brücken als Venedig
Eine Brückentour über die Spree

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Berlin-Mitte I Berlin kann mit Recht behaupten, mehr Brücken zu haben als Venedig. Doch wieviel es tatsächlich sind, weiß niemand so ganz genau. Während einige Statistiker von 2.000 Brücken sprechen, sagen andere, dass es wahrscheinlich knapp 1.000 Übergänge sind, die uns trockenen Fußes von einem zum anderen Ufer bringen.

Mit dieser Brückentour entlang der Spree und dem Spreekanal in Berlin-Mitte, wollen wir einige der Bauwerke ein wenig näher betrachten und beschreiben.

Die erste Brücke der Tour, die auch mit dem eigenen Smartphone abgelaufen werden kann, ist die Bärenbrücke in Moabit, in der Nähe der S-Bahn-Station „Bellevue“. Mit der App von lialo (muss nicht heruntergeladen werden) und dem Link:
Berlin - Stadt der Brücken, lässt sich die Tour öffnen. Dort werden noch weitere Brücken über die Spree beschrieben.

Offiziell heißt das Bauwerk „Moabiter Brücke“, doch die Berliner kennen sie nur unter der Bezeichnung: „Bärenbrücke“, weil an beiden Enden der Geländer große gusseiserne Bärenskulpturen die Steinbrücke schmücken.
Die Brücke selbst wurde in den letzten Kriegsmonaten gesprengt, aber in ihrer ursprünglichen Form wieder errichtet. Die ehemals bronzenen Bärenskulpturen, die im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden, sind 1981 vom Bildhauer Günter Anlauf ersetzt worden.

Aus Stein war sie nicht von Anfang an. An gleicher Stelle stand seit 1821 eine Holzbrücke, die der Hofzahnarzt Pierre Baillif als „Privatbrücke“ erbauen ließ. Diese Überführung wurde mit einem Klappendurchlass (aufklappbares Mittelstück) versehen und später von der Stadt Berlin übernommen.

Bis etwa 1870 war die Moabiter Brücke die einzige feste Verbindung zwischen dem Stadtzentrum Berlins und der Gemeinde Moabit. Und in Moabit war immer etwas los. Es gab mehr als ein Dutzend Wirtshäuser und Tanzetablissements, zu denen die Berliner am Wochenende pilgerten, um sich zu vergnügen.

Zu den Sonntagsvergnügen gehörte zwischen 1800 und 1900 die Gondelfahrt auf der Spree. Galionsfiguren wie geschnitzte Drachen, Schlangen oder Köpfe, wie wir sie von venezianischen Gondeln kennen, zierten die Spitzen der Boote. In Berlin waren es überdachte Ausflugsboote für 20 oder mehr Personen, die ein Leierkastenmann mit seinen Gassenhauern (Video) und Volksliedern in Stimmung brachte.

Zwischen dem heutigen Bundeskanzleramt und Moabit fuhren "Wasserkorsos" von Lokal zu Lokal, die mehr und mehr am Ufer der Spree entstanden. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

So kommt man zum Start

Bürgerreporter:in:

Klaus Tolkmitt aus Berlin

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