100 Jahre DLRG: heimische Lebensretter eine Woche in Berlin

Die Gruppe der heimischen DLRG-Lebensretter weilte anlässlich "100 Jahre DLRG" eine Woche in Berlin.
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Delegation des DLRG-Bezirk Gießen-Wetterau-Vogelsberg nahm an den Jubiläumsfeierlichkeiten teil

„100 Jahre DLRG“, so lautete das Motto der kürzlich durchgeführten Mehrtagesfahrt des DLRG-Bezirks Gießen-Wetterau-Vogelsberg. Auf dem Programm standen unter anderem eine Stadtrundfahrt durch die City von Berlin, ein Besuch der Zitadelle Spandau, ein Schiffsausflug auf der Spree und eine Stadtführung in Potsdam. Es gab aber auch genügend Zeit, Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Höhepunkt der Berlin-Reise war jedoch die Teilnahme am offiziellen Festakt zum hundertjährigen Gründungsjubiläum der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Schloss Charlottenburg und dem Galaabend im Filmpark Babelsberg, welche auf den Tag genau 100 Jahre nach der am 19. Oktober 1913 im Leipziger Hotel „De Prusse“ erfolgten Gründung, stattfanden.

Empfangen wurden die heimischen Lebensretter beim Festakt in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen und vielen aktiven DLRG-Kameraden aus ganz Deutschland vom Schirmherren Bundespräsident Joachim Gauck und dem tags zuvor neu gewählten DLRG-Präsidenten Hans-Hubert Hatje. Für die internationale Wasserrettung gratulierte der australische Präsident der Internationale Life Saving Federation (ILS), Graham Ford der DLRG zu Ihrem Jubiläum. Die Festrede hielt der frühere Berliner Landesbischof und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Prof. Dr. Wolfgang Huber, der wie Bundespräsident Gauck die unverzichtbare Arbeit der DLRG-Lebensretter würdigte und die Beibehaltung der staatlichen Verantwortung für die Infrastruktur der Bäder einforderte. „Das Lob des bürgerschaftlichen Engagements darf nicht zum Alibi für den Rückzug des Staates aus wichtigen Aufgaben werden. Auch wenn er die Lebensrettung einer ehrenamtlichen Organisation überlässt - für die Aufrechterhaltung von Bädern muss er schon selbst sorgen“, so Huber wörtlich. Während vor 100 Jahren in Deutschland jährlich über 5.000 Menschen den „nassen Tod“ starben und nur wenige Menschen in der Lage waren Ertrinkenden zu helfen, konnte die Zahl dank der Arbeit der DLRG bis heute um über 90 Prozent gesenkt werden und die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung deutlich gesteigert werden. „Die Schließung von Bädern führe aber zu einem Rückgang der Schwimmfähigkeit der jungen Menschen, wenn dieser Trend nicht gestoppt werde“, so DLRG-Präsident Hatje. Allein seit 2007 wurden bundesweit 285 Bäder geschlossen. Gegen die anhaltenden Bäderschließungen protestierten die Lebensretter daher mit einem 1,5 Kilometer langen Korso von rund 200 DLRG-Rettungsbooten aus dem ganzen Bundesgebiet. Diese Demonstration auf dem Wasser führte direkt am Park des Charlottenburger Schlosses vorbei, wo man gemeinsam mit den Gästen des Festaktes die DLRG-Kameraden in den Booten begrüßte.
Nach dem Festakt am Vormittag folgte dann am Abend der große, sehr gelungene und kurzweilige Galaabend im Metropolis Filmstudio in Potsdam-Babelsberg, durch den der bekannte TV-Moderator Hans Meiser und der Leiter des DLRG-Verbandskommunikation Achim Wiese führten. Auf dem Programm standen hier u. a. die Verabschiedung des bisherigen DLRG-Präsidenten und neuen Ehrenpräsidenten Dr. Klaus Wilkens und eine kleine Comedy über die Arbeit der DLRG. Mehrere Artisten zeigten ihr Können und zum Tanz spiele eine Band.

Insgesamt 40 Mitglieder der DLRG-Ortsgruppen Friedberg-Bad Nauheim, Gießen, Heuchelheim, Lollar und Laubach nahmen an der vom DLRG-Bezirksleiter Dieter Olthoff hervorragend organisierten Fahrt teil. Nach einer Woche in Berlin ging es mit dem Reisebus zurück nach Mittelhessen, wobei unterwegs wie schon auf der Hinfahrt noch ein Zwischenstopp im thüringischen Grabsleben gemacht wurde. Dort gab es ein großes Mittagsbuffet sowie für den der mochte Bier „aus dem Herzen der Natur“.

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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