Nach 16 Jahren Abwesenheit wiederentdeckt: Der Komma – Dickkopffalter (Hesperia comma) in der Wahner Heide.
Lohmar: Sie sind schnell, sehr schnell sogar! Dickkopffalter zählen, was ihre Flugeigenschaften angeht, zu den schnellsten Faltern der Welt.
Da diese kleinen Vertreter der Schmetterlinge immer nervös und hektisch über die Wildwiesen unserer heimischen Gefilde fliegen, können viele Naturbeobachter und –fotografen ein Lied davon singen, wie schwer es ist, einen Dickkopffalter abzulichten. Hinzu kommt noch die Gefahr, die Arten untereinander zu verwechseln, da es oft nur minimale Unterscheidungsmerkmale gibt.
Nach dem Komma – Dickkopffalter wurde im Naturschutzgebiet „Wahner Heide“ bei Köln jahrelang intensiv und vergebens gesucht. Da dieses Tier von Mitte Juni bis August nur eine verhältnismäßig kurze Flugzeit hat, gestaltete sich die Suche, an der sich zahlreiche Schmetterlingsfreunde und Experten beteiligten, mehr als schwierig. Sie sollte jedoch bald ein Ende haben.
Nach 16 Jahren hieß es nun: „Er ist wieder da!“ Unsere Entdeckung von gleich mehreren Tieren an einem Standort ließ die Herzen der Verantwortlichen des Naturschutzgebietes rund um den Köln/Bonner Flughafen sowie der Lepidopterologenvereine (Lepidopterologie = Wissenschaft der Schmetterlinge) höher schlagen. Die Meldung über die Wiederentdeckung von Hesperia comma ging, dank moderner Kommunikationstechnologie schnell und weit über die Landesgrenzen hinaus!
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 25 bis 30 Millimetern. Die Flügel sind in der ersten Hälfte orangebraun gefärbt, werden aber zur Spitze hin dunkel. Im dunklen Bereich tragen sie mehrere helle Flecken. Die Männchen haben ein dunkles "Komma" auf der Oberen Seite der Vorderflügel. Dies ist ein Duftschuppenstreifen, mit dem Stoffe, die die Weibchen anlocken und paarungsbereit machen sollen, ausgesendet werden können.
Die Weibchen sind dunkler gefärbt und weisen größere Flecken auf, besitzen jedoch keinerlei Duftschuppen. Die Unterseite der Hinterflügel ist ockergelb und hat auch mehrere helle Flecken.
Die Art ist in der Roten Liste der bedrohten Tierarten als „stark gefährdet“ eingestuft.
Der Kommafalter ist sehr schwer von anderen Dickkopffaltern, wie zum Beispiel dem Rostfarbigen Dickkopffalter (Ochlodes sylvestris) zu unterscheiden, wodurch es immer wieder zu Verwechslungen kommt.
Bedingt durch die Tatsache, dass diese schnellen und nervösen Flieger schwer mit der Kamera einzufangen sind, gelangen uns dennoch ein paar eindrucksvolle Aufnahmen des mittlerweile mehr als selten gewordenen Komma – Dickkopffalters.
Wie immer gibt es ausführliche und detaillierte Geschichten über Schmetterlinge und andere faszinierende Kleinlebewesen auf www.waldschrat-online.de zu bestaunen.
Herzliche Grüße an alle „myHeimatler“
Willi, der „Waldschrat“.
Wunderbare Fotos.