Jeder asoziale Penner kriegt heute eine Fernsehshow – „Deutschland, Achtung Baustelle!“
Edgar und Irmi breiteten am Küchentisch ihre Weltsicht aus. Als scharfe Beobachterin der Nachbarschaft zeichnete sich dabei Irmi aus. Neugierig sei sie nicht, aber interessiert. Das „hört sich besser an“ und „Wissen ist Macht“, stellte sie fest. Als ihr Edgar gar später vorrechnete, welche Summe der zurückgetretene Bundespräsident Christian Wulff als Ehrensold bekäme, wenn er das Alter von Johannes Heesters erreichen würde, kündigte sie an, sich auch in den Bundestag wählen zu lassen. Edgars Einwand, dass sie von Politik gar nichts verstehe, konterte sie, dass sie in Berlin damit nicht alleine sei und sich die Abgeordneten auch nur wegen des Geldes hätten wählen lassen.
Ihre Wahl für den nächsten Kurs bei der Volkshochschule fiel auf die „Partnerschaftsproblemlösung mit Feng Shui“, was für Edgar der willkommene Anlass für weiteren Spott war. Einig war sich das Ehepaar, dass es im deutschen Fernsehen trotz vieler Programme an Tiefgang fehle. „Jeder asoziale Penner kriegt heute eine Fernsehshow“, meinte Edgar. Zum Fernsehprogramm konstatierte er, dass manche Sendung auf geistigem Hartz-4-Niveau am Vormittag oder Nachmittag gesendet werden müsse, damit die Zielgruppe der Sendung überhaupt erreicht werden könne. Denn am Abend wären die meisten der Zielgruppe bestimmt schon besoffen.
Edgars Spott-Kaskaden zielten auf Politiker aller Farben und in aller Welt. Der türkische „Sandkastenpascha“ Erdogan, der nordkoreanische „Mini-Diktator“, der Russen-Putin oder der USA-Trump waren Zielscheiben, ebenso wie die Politiker in Bayern und in Deutschland. Dass hierbei Angela (früher war sie Kanzler Kohls Mädchen, heute verkohlt sie uns alle), AKK, Andi, „der Be-Scheuer-te“, „Tarnkappen-Uschi“ von der Leyen wie auch die Oppositionspolitiker ihr Fett abbekamen, war zu erwarten. Bezeichnend für das politische Niveau sei, dass Beatrix von Storch, eine solche „geistige Sparlampe“, zur Spitze der Alternative für Deutschland gehöre. „Deutschland, Achtung Baustelle!“ – hier lag die weite Spielwiese für den Programmtitel. Edgar war um keinen klaren, stammtischfähigen Standpunkt verlegen, Abwägen war nicht sein Ding.
Auf dieser Linie lag auch Edgars spöttische Ansicht zum Navigationsgerät im Auto: "Ein Navi ist die Vorstufe zum betreuten Wohnen!"
Für den kurzweiligen Kabarett-Abend im Alten Rathaus von Battenberg (Eder) spendete das Publikum im ausverkauften Haus freundlichen Beifall.
Bürgerreporter:in:Amadeus Degen aus Battenberg (Eder) |
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