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Geschlechterkampf vs. Fußballkrampf

  • Schiedsrichter Blaubär passt genau auf.
  • hochgeladen von Karsten Hein

Mit der Logik einer Frau

Fußball, in unseren 4 Wänden eigentlich eine Männerdomaine, in der ich mit Wissen, Fachbegriffen und Sachverstand glänzen kann. Fußball, meine Abteilung, die mich bei manchen Äußerungen und Wahrnehmungen meiner Liebsten nachsichtig lächeln und sie besserwisserisch berichtigen lässt. Kurz gesagt, meine Meinung ist, Frauen haben keine Ahnung vom Fußballsport, auch wenn sie alle Jahre zu Welt- und Europameisterschaften zum Super-Fan mutieren.

Zu diesen immer wiederkehrenden Fußballereignissen belebt auch stets ein kleiner Konkurrenzkampf unsere Partnerschaft. Während ich bei den Spielen meine intensiv betriebenen Stammtisch-Erfahrungen und das jahrelange Studium diverser Sport-Magazine einfließen lasse und ihr penibel erkläre, warum denn der Sieger vorn vornherein feststeht, lässt sie sich von Dingen wie farbenfrohen Trikots, sinnlichen Lippen oder schönen Augen leiten. Das Ergebnis dieser typisch weiblichen Vorgehensweise ist, dass wir grundsätzlich verschiedene Favoriten haben. Es wurmt mich, wenn dann ihre Vorhersagen auch noch entgegen aller Expertenmeinungen, also auch der meinigen, eintreffen und ich süffisante Bemerkungen über mich ergehen lassen muss. Aber zur diesjährigen Europameisterschaft und mit Hilfe des „Eurotrainer-Spiels“ eines hannoverschen Verlages sollte alles anders werden. Bei diesem Wettbewerb wird eine Auswahl von Kickern verschiedener Länder zu einer Europa-Elf geformt und hier zeigt sich, wer und was den Ausschlag gibt, mein männliches Fachwissen oder ihre weibliche Intuition und realitätsfremde Logik. Also fordere ich sie zu einem Duell heraus, wohl wissend, dass sie nicht die geringste Chance hat. Als kleine Würze muss der Verlierer dem Gewinner einen Wunsch erfüllen.

Akribisch stelle ich aus der im Internet vorgegeben Liste, mit Fußballern aller teilnehmenden Länder, meine Mannschaft zusammen. Bis ins kleinste Detail muss alles stimmen, nur die Elite kommt in Betracht. Die Spieler dürfen sich nicht in einer Gruppe befinden und auch nicht im Achtelfinale aufeinander treffen, das kostet Punkte. Alle Eventualitäten müssen berücksichtigt werden. Nach gefühlten 4 Stunden kräftezehrender Arbeit und Vergleiche steht mein Team. Meine Partnerin dagegen hat ihre Truppe, aus dem Bauch heraus und fern jeglicher Vernunft, in wenigen Minuten anhand ihr vorliegender Fotos aus der EM-Beilage unserer täglichen Zeitung ausgesucht. Eine bunt zusammen gewürfelte, internationale Auslese maskuliner Schönheiten. Natürlich lobe ich sie für ihre unkonventionelle Vorgehensweise, insgeheim lache ich mir ins Fäustchen. Da kann ja wohl nichts schief gehen.

Nach den ersten Gruppenspielen der Schock, sie steht mehr als 2000 Plätze vor mir. Nach weiteren Partien der Veranstaltung liegt sie für mich schon uneinholbar vorn und hat im Gegensatz zu mir sogar einen der ausgeschriebenen Preise sicher. Den Preis, den ich für unser Abkommen bezahlen soll, hat sie mir mittlerweile auch verraten. Ich muss ihre Frauen-Koch-Gruppe bei einem Wettstreit eines bekannten Möbelhauses ergänzen. Dabei habe ich doch gar keine wirkliche Ahnung von der Zubereitung warmer Speisen, ich koche rein intuitiv, entgegen aller Logik…

Auf besonderen Wunsch nochmals eingestellt

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19 Kommentare

. . . das sind sie. Bis auf den Otto. Der Vollständigkeit halber: Rainer Bernhard Otto. Freue mich, daß ich ausnahmsweise mal Spuren der Erinnerung hinterlassen habe, die nicht vom Winde verweht wurden. Nichts alltägliches auf meinen beschrittenen Wegen ;-)

"Bernhard" als Nachname ohne "dt" kommt auch eher selten vor...

So, nun lass mal die Ottifanten tanzen! ;-)))

Hallo Tina . . . deine dahingeschmunzelten Kommentare sind wie Sahnehäubchen, nach deren Genuß man nicht umhin kommt, sich geniesserisch die Finger abzulecken.

Love Grüsse an den Saalestrand vom Rainer Bernhard Otto

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