Achtung Satire: Wenn es am besten schmeckt...

Die Zubereitung von warmen oder kalten Speisen, umgangssprachlich auch kochen genannt, gehört für die meisten Menschen zum Tagesablauf. Sei es als Hobby, um der Gesellschaft wegen oder einfach um seinen Hunger zu stillen. Auch ich koche gelegentlich. Mal vor Wut, mal nur mit Wasser, meist aber wegen meiner unbändigen Liebe am Genuss. Anregungen für leckere Gerichte finde ich oft in Kochbüchern oder Zeitschriften und zu Zeiten Alfred Bioleks, der seine Gäste mit einem warmen Lächeln begrüßte, um anschließend plaudernd mit Ihnen zu kochen, holte ich mir auch mal Ideen aus dem TV.

Nun unterhält uns das deutsche Fernsehen aber fast durchgängig mit diversen Kochsendungen. Die ARD beglückt den Zuschauer mit frischer Biersuppe vom Mälzer Tim und bei Cornelia Poletto erfahren wir in der ersten Reihe, dass Bratkartoffeln sich am besten in der Pfanne zubereiten lassen. Markus Lanz lädt sich gerne Spitzenköche in seine Sendung ein, denn mit dem Zweiten kocht man (auch nicht) besser und die Kochprofis zeigen den Kochdoofis telegen auf RTL 2, das modische Zickenbärtchen auch gute Tropfenfänger sein können. RTL´s Rach löffelt mit dickem Hals die Suppe aus, die andere sich eingebrockt haben und auf Vox beim Perfekten Promi-Dinner führen uns abgehalfterte B-Stars und Wasserstoffblonde C-Sternchen vor, das Dummheit leider nicht sprachlos macht. Rainer Sass gibt im NDR den Löffel schwingenden Besserkocher und im Bayrischen Rundfunk hält der beleibte Kräuterpapst Alfons Schubeck seine Lobeshymnen auf gesundes, fettarmes Essen. Spezi und Küchenhelfer Elmar Wepper, Bruder von Fritz “Harry” Wepper, fährt derweil schon mal den Buffetwagen vor. Johann Lafer bringt uns nahe, dass Labertasche Lichter alles andere als lecker kocht und in der Küchenschlacht findet so manch persönliches Waterloo statt. Das Repertoire der Sendeanstalten beinhaltet noch unzählige weitere Magen- und Programmfüllende Ausstrahlungen, allesamt herausragende Meilensteine deutscher Kochkultur nach dem Motto: "Schmeckt nicht, gibts nicht".

Man kann nur hoffen, dass langsam ein Ende der Kochmania in Sicht ist. Doch bis dies passiert, hält das Fernsehen wohl noch einiges für den leidensfähigen Zuschauer bereit. Formate wie “Kampf der Kantinen” oder “Bis das Essen uns scheidet” schlummern sicher schon in irgendwelchen Schubladen der Programmdirektoren. Ich für meine Person bin jetzt schon satt.