Wer hat hier die Hosen an?
Diese Frage wird nur bedingt bei der 10. Oper auf dem Lande beantwortet.
Aber das ist auch gar nicht so wichtig.
Sonnenschein, der Park des Rittergutes Eckerde, der Blick auf das Gutshaus und den Wassergraben gerichtet - so startet der "Kaffee-Nachmittag". Und einiges ist dieses Mal anders. Zum Einen fehlt der Ideengeber dieser immer wieder köstlichen und hochkarätig mit jungen Künstlern besetzten Veranstaltung. Ihn wünschen alle Besucher gleich zu Beginn gute Besserung. Aber es gibt dieses Mal keinen roten Faden durch den Nachmittag - hat aber wohl niemand vermisst. Denn: Es geht mehr oder weniger die ganze Zeit um DAS Thema: Liebe. Und so gibt es irgendwie dann doch einen roten Faden.
In der ersten Hälfte - nach dem Erklingen der Fanfaren - steht der Kaffee dann mit Johann S. Bach im Mittelpunkt und kurz nachdem es dann für einige Besucher wirklich in Sammeltassen welchen gab, war schon Pause.
Da spielte dann der herrliche Park die Hauptrolle - und natürlich Kuchen, Kaffee (!) und andere Köstlichkeiten.
An einem fast verwunschenem, anderen Spielort im Park erklang von Hoffmanns Erzählungen über die Hochzeit des Figaro bis zu den Lustigen Weibern von Windsor alles, was man so mit Hosenrollen in Verbindung bringt. Und es ist sehr, sehr schwer hier zu sagen: Was ist das Herausragende? Es waren einfach alle Stücke mit viel Bedacht gewählt, alle Stimmrollen mit hervorragenden Künstlern besetzt, die ganz sicher ihren Weg gehen werden.
Rundum: Den Veranstaltern ist auch dieses Jahr wieder ein großer Wurf mit Anna Schaumlöffel, Franziska Abram, Franziska Giesemann, Kararina Andersson, Friedo Henken und Florian Neubauer - dem einzigen "Wiederholer" - gelungen. Und Matthias Wegele, ohne ihn und seine auch auf ein Feuerwehrsignal sekundengenau reagierenen MusikerInnen wäre die Veranstaltung nicht denkbar, hatte dieses mal ungewollt auch ein wenig die Rolle des Gastgebers.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Gastgeber dieses tollen Veranstaltungsrahmens, die Familie von Heimburg, und natürlich die Seele der Veranstaltung, Christa Grünreich.
Man muss also hin zur Oper auf dem Lande - es lohnt sich wie immer!!
Wie immer gab es einen winzigen Wermutstropfen: Kameramenschen, die mit dem ewigen Klick den Musikgenuss kaputt machen, scheinen selbst kein Musikgefühl zu haben, sonst würden sie andere Technik benutzen. Aber das ist zum Glück nur eine Randerscheinung.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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