Hitzerekord für Kneipp-Wanderer im Ostharz
Ausgerechnet am bisher heißesten Tag des Jahres 2015 machte sich die Wandergruppe des Kneippvereins Barsinghausen auf den Weg, um die Schönheiten des Ostharzes auf Schusters Rappen zu erleben.
Mit einem Reisebus wurde zunächst der Parkplatz am Hotel Drei Annen Hohne zum Start der Wanderung angesteuert. Der Graf zu Stolberg Wernigerode hatte eine Tochter, eine Schwester und seine Großmutter, die alle Anna hießen, daher der Name der vorgenannten kleinen Ortschaft. In der prallen Sonne dieses sonnendurchfluteten Tages musste zunächst der Hasselkopf in 571m Höhe in einem schweißtreibenden Aufstieg erklommen werden. Auf fichtenumsäumten Wegen wurde nach dem Abzweig an einer Bergwachthütte schon bald in einem Hochwald der Ottofelsen erreicht. Die 36 m hohe Granitklippe mit der im Harz typischen Wollsackverwitterung ist durch zahlreiche steile Leitern von einem Wernigeröder Eisengießer besteigbar gemacht worden. Auf dem Gipfel wird man mit einem einmaligen Rundblick auf den Brocken, die Stadt Wernigerode und ins nördliche Harzvorland belohnt. Der Namensgeber dieses Aussichtsfelsen ist übrigens kein Geringerer als der Fürst Otto von Stolberg und Wernigerode. Vorbei am Forsthaus Hanneckenbruch, das früher eine Sägemühle war, erreichte schon bald zur Mittagszeit die Wanderschar das mitten im Wald an einem romantischen Wasserfall gelegene Hotel und Restaurant „Steinerne Renne“, wo der in Strömen fließende Schweiß durch diverse Getränke abgekühlt werden konnte.
Nach entsprechender Stärkung begann der fast alpine Abstieg des mit Steinen und Felsbrocken gespickten schluchtartigen Talabschnitts der Holtemme, die hier in Kaskaden zu Tale stürzt. Auf dem 2,5 km langen Weg musste immerhin von 550m auf 300m abgestiegen werden. An der Bahnstation der Steinernen Renne angekommen, war man froh, in schweißdurchtränkter Kleidung den Dampfzug der Harzer Schmalspurbahn, die hier die engste Kurve der Bahnstrecke zu bewältigen hat, für den Rücktransport zum Ausgangspunkt benutzen zu können. Talseitig boten sich immer wieder atemberaubende Blicke ins Drängetal und auf die bunte Stadt Wernigerode am Harz.
Am Schluss der Wandertour waren die Teilnehmer dieser Tortur froh, unbeschadet diesen Tag mit vielen Eindrücken überstanden zu haben.
Bericht des Wanderführers Günter Höppner
Toller Bericht
LG Wilhelm