St. Michael: Ein "Herbarium" an der Kirchendecke
Das ehemalige Kloster und die Kirche St. Michael gehören zu den wichtigen Wahrzeichen der Stadt Bamberg mit ihrer 1.000-jährigen Geschichte und besitzen künstlerich von der Architektur und Ausstattung her eine Bedeutung von überregionalem Rang.
Seinen besonderen Charakter verleihen dem Kirchenraum von St. Michael die Pflanzenmalereien an der Gewölbedecke des Hauptschiffs. Insgesamt 578 exakte Abbildungen vor allem von Heil-, aber auch Zierpflanzen entstanden um 1614/17. Wer diese Malereien schuf, ist bis heute unbekannt. Aber die Darstellungen sind fast ausnahmslos botanisch bestimmbar und bilden gewissermaßen ein monumentales Herbarium.
Zahlreiche Pflanzen haben auch eine symbolische Bedeutung, denn die Passionsblume, die Stechpalme, der Maulbeerbaum oder der Ölzweig wurden früher in einer Beziehung zum Kreuzestod Jesu gesehen.
Weiterhin sehenswert in St. Michael:
- In der Kirche befindet sich eine der schönsten Kanzeln Frankens, eine Kombination von Nussbaumholz und Gold.
- Bemerkenswert ist das Hochgrab des Bischofs Otto, das mit dem "Otto-Altar" in Verbindung steht. Dieses Hochgrab des 1189 heilig gesprochenen Bischofs weist das Spezifikum auf, dass es einen Durchschlupf besitzt. Bis heute pilgern Wallfahrer an den 1443 gestalteten Sarkophag und gehen in gebückter Haltung durch den Durchlass, wodurch Rückenleiden gelindert werden sollen.
Die Bildserie folgt dem Rundgang von der Altstadt zum Michaelsberg, dann durch die ehemalige Benediktinerabtei und endet mit an der Aussichtsplattform mit dem Abstieg durch den Michelsberger Garten.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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