Kneipp-Verein Ochsenhausen e.V: Prävention in der Pflege !!!
Mehr Geld für Prävention in der Pflege
Kneipp-Bund ruft zu einem Umdenken im Pflegesystem auf
„Jetzt ist die Zeit für mehr Prävention in der Pflege.
Es darf nicht sein, dass die Würde des Menschen vom Alter
abhängt“, so der Präsident des Kneipp-Bundes, Klaus Holetschek, MdL. Das
Präsidium und der Beirat des Kneipp-Bundes treffen sich in an diesem Wo-
chenende in Bad Lauterberg zur letzten Sitzung des Jahres, um Bilanz zu zie-
hen und die Arbeitsschwerpunkte für 2018 festzulegen. „Wir müssen uns die
Frage stellen, was uns gute Pflege wert ist. Denn wenn weiter nichts ge-
schieht, wird sich die Situation zwangsläufig verschärfen. Und betroffen davon
werden nahezu alle Familien sein. Prävention muss als Gesundheitsförderung
gesehen werden“, so Holetschek. Deutschlands größte private Gesundheitsor-
ganisation appelliert an die Entscheidungsträger der Politik, der Krankenkas-
sen, der Wirtschaft und Wissenschaft und fordert einen stärkeren gesell-
schaftlichen Willen zur Veränderung. Der demografische Wandel und die stei-
gende Lebenserwartung werden das Pflegesystem mit voller Wucht treffen.
Vorhandene Mittel einsetzen – mehr Prävention wagen
Der Ansatz „Kneipp in der Pflege“ ist bereits wissenschaftlich untersucht und
hat sich seit Jahren bewährt. Die Erfahrungswerte der „Vom Kneipp-Bund e.V.
anerkannten Senioreneinrichtungen“ sprechen eine eindeutige Sprache, aller-
dings muss das niedrigschwellige Konzept noch besser von außen unterstützt
werden. Hier muss der Bund bei den Kassen mehr Leistungen einfordern. In
einer Zeit, in der die Rücklagen der Krankenkassen auf einen neuen Rekord-
wert gestiegen sind, muss es möglich sein, sinnvolle Angebote zur Verbesse-
rung der gesundheitlichen Situation und zur Stärkung von Ressourcen und Fä-
higkeiten stärker zu fördern. Das durch das Präventionsgesetz bereitgestellte
Ausgabenvolumen (0,31 Cent je Pflegeversicherten pro Jahr) der Pflegekassen
zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen beträgt rund 21 Millionen
Euro. Von diesen Mitteln ist bislang nur ein Bruchteil ausgegeben – hier könn-
ten Finanzierungshilfen für Ausbildungen im Bereich der Kneipp-Gesundheits-
bildung zielgerichtete und sinnvolle Investitionen sein.
Pflegeberufe stärken
Der Pflegeberuf muss attraktiver gestaltet werden; eine angemessene Perso-
nalausstattung ist dringend geboten, um künftig eine adäquate Pflegequalität
gewährleisten zu können. Die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Pflege-
kräfte, die Situation pflegender Angehöriger und auch die bürokratischen Rah-
menbedingungen müssen verbessert werden. Insbesondere Pflegeberufe ha-
ben einen großen Bedarf an Gesundheitsprävention. Auch hier kann der
Kneipp-Bund mit seinem ganzheitlichen Konzept für das Betriebliche Gesund-
heitsmanagement einen wichtigen Beitrag leisten.
Menschenwürdige Pflege – der Mensch muss im Mittelpunkt stehen
Die Grundbedürfnisse einer menschenwürdigen Pflege müssen in den Mittel-
punkt der Debatte gestellt werden – bewährte präventive Konzepte müssen
von den Entscheidungsträgern stärker gefördert und unterstützt werden. Die
2015 abgeschlossene Kneipp-Pflegestudie, die gemeinsam mit dem Zentrum
für Qualität in der Pflege durchgeführt und vom Bundesfamilienministerium
gefördert wurde, hat deutlich gezeigt, dass durch die naturheilkundlichen An-
wendungen nach Kneipp das Verhältnis von Pflegekraft und Bewohner intensi-
viert wird und dadurch auch die Arbeitszufriedenheit steigt. Der Kneippsche
Leitgedanke „Jede Anwendung ist gleichzeitig eine Zuwendung“ wirkt sich also
auch positiv auf die Pflegekräfte aus.
Senioreneinrichtungen systematisch zu Zentren für Gesundheitsförde-
rung ausbauen
Prävention und Gesundheitsförderung können nur dann erfolgreich sein,
wenn sie zum selbstverständlichen Bestandteil des Pflegealltags werden. Die
lebensweltbezogenen Maßnahmen nach Kneipp zielen deshalb auf eine Um-
strukturierung und Verbesserung der Lebensbedingungen ab. Die Kneipp-An-
wendungen werden individualisiert auf die Bedürfnisse der Bewohner ange-
passt, wobei auch das Personal profitieren kann: Das Bewusstsein für die ei-
gene Gesundheit wird sensibilisiert, gleichzeitig werden neue Methoden zur
Unterstützung der Gesundheit kennengelernt und in das eigene Gesundheits-
verhalten integriert.
Bürgerreporter:in:Rainer Schick aus Ochsenhausen |
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