Vogt Vollmer/Volmar (Urach)
Epitaph für Simplicius Volmar, 1530–1572
Inschrift des ausgezeichneten Epitaphs für Simplicius Volmar in der Amanduskirche zu Bad Urach
In Deutsch:
„Du ziehst hin ins rechte Vaterland/ Und lässt uns hier im betrübten Stand/ Dein Reich hat nun ein’ schönen Saal/ Wir aber sind in Angst und Qual.“
Über seinem Bildnis und den Bildnissen seiner Söhne:
„Simplicius Volmar, seines Alters 41 Jahre“ „Abraham, seines Alters 21 Jahre“ „Isaac, seines Alters 19 Jahre“ „Johann Jacob, seines Alters 11 Jahre“ „Simplicius im 9. Jahr“ „Franziskus, starb in seinem 1. Jahr“ „Jacob, starb in seinem 2. Jahr“
Über dem Bildnis seiner Frau und Töchtern:
„Barbara Schwärtzen“ „Christina, ihres Alters 14 Jahre“ „Sibilla Magdalena, 8 Jahre, starb“ „Sibilla, 5 Jahre“ „Barbara, 2 Jahre“
In Latein:
„Zur Erinnerung, zum Wissen und zur Erfahrung des ausgezeichneten Meisters D. Simplicius Volmar, des aufmerksamsten Vogtes dieser Stadt, der am 14. April im Jahr der erneuerten Gnade 1572 starb – im Alter von 41.
Der, der hier liegt, wurde Simplicius der Ehrwürdige genannt, dessen Name in Übereinstimmung mit seinen Taten war. Zuerst beschäftigte ihn der Stadtschreiber der Stadt Urach und machte ihn zum wichtigsten unter seinen Sekretären, da er seine Arbeit mit großem Fleiß durchführte und er kein Mann war, über den man sich beschweren konnte. Sobald die Stadt Bietigheim (Bedica über den Sternen) davon Nachricht erhielt, berief sie ihn und beanspruchte, dass er ihr Schreiber sei. Dort blieb er fast zwei Jahre lang, von allen Bürgern hoch geschätzt. Und ohne zu zögern rief ihn der sehr berühmte Fürst Christoph, dessen Geist die Sterne erreichte, dort ab, und dies zum großen Bedauern der Stadt Bietigheim, glaubt mir! Denn sie trauerten um den Fortgang eines solchen Mannes. Beim Herzog der Erneuerung blieb er zehn Jahre lang, wie es zu einem Mann passt, der sich mit Fragen aller Art beschäftigt. Danach wurde er zum Amtmann der sehr bekannten Stadt Urach ernannt und über seine Mitbürger gesetzt, die bereit waren, seine Befehle zu befolgen. Und er war Mitglied unzähliger Delegationen, die ausgesandt wurden, sehr wichtige Aufträge des Herzogs auszuführen.
Und nachdem er dieses Amt 9 Jahre lang innehatte, starb er friedlich in Christus. So beklagen wir zu Recht den Tod dieses Mannes, der groß war in Geist und Rat. Sehr oft unterstützte er unser geliebtes Land durch Beratung, Geld und seine Kraft. Er verteidigte die Gerechten und bestrafte die Schlechten. Er war ein Hüter des Friedens und liebte die Religion. Daher sagen, die am Grab unseres Simplicius vorbeigehen: Lebendig bist du, Volmar, im geliebten heiligen Christus.“
Bürgerreporter:in:Matthäus Felder aus Lichtenstein |
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