Johann Baptist Schubert, der Vorkämpfer für eine staatliche Schulaufsicht
Eine Gedenktafel in der Bamberger Straße erinnert an das Wirken von Johann Baptist Schubert (1847 – 1929), der sich als Schulrat und Landtagsabgeordneter im bayerischen Schulwesen für eine staatliche Fachaufsicht anstelle der kirchlichen Inspektion einsetzte.
Schubert, in Staffelstein geboren, ging hier zur Schule, besuchte das Lehrerseminar in Bamberg, war Hilfslehrer in Staffelstein, dann Lehrer, Mesner (Kirchendiener) und Organist in Schopflohe bei Nördlingen.
1873 nach Augsburg berufen (wo Pankraz von Dinkel aus Staffelstein Bischof war), wurde er 1889 Oberlehrer und schließlich Schulrat.
Als Vorsitzender des Bayerischen Volksschullehrervereins setzte er sich für Reformen des Schulwesens sowie für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Lehrer ein.
Der Volksschullehrerverein forderte im einzelnen eine staatliche Fachaufsicht, die Trennung des Organisten- oder Mesneramtes vom Lehrerberuf, den Beamtenstatus für Lehrer sowie eine Aufwertung im Fortbildungswesen. Durch diese Anliegen waren Konflikte mit den Kirchen vorprogrammiert.
Erst 1918 wurde durch die bayerische Regierung die geistliche Schulaufsicht beendet. 1919, zwei Wochen bevor Schubert seinen Vorsitz aufgab, erließ der bayerische Landtag ein „Lehrer- und Schulbedarfsgesetz“, das die Lehrer zu Staatsbeamten erklärte und ihre Anstellung als alleinige Sache des Staates bestimmte. Damit waren die wichtigsten Forderungen des Volksschullehrervereins auf einen Schlag erfüllt.