In Bad Salzuflen: Wie früher das Baujahr eines Hauses verschlüsselt wurde
In den Zeiten der Renaissance kam es des Ofteren vor, dass sprachliche und mathematische Spielereien in den Hausinschriften als besonders beeindruckend galten.
Beliebt waren Chronogramme. Dabei handelt es sich um Sprüche, meist in lateinischer Sprache, bei denen Buchstaben zugleich durch Größerschreibung als römische Ziffern (I, V, X, L, C, D, M) hervorgehoben wurden, um beispielsweise das Baujahr des Hauses herauszustellen.
Eine solche Hausinschrift ist an dem Fachwerkgebäude Lange Straße 1 zu sehen. Da steht die Zeile: DER ENGEL DES HERRN LAGERT SICH VMB DIE HER SO IN FORCHEN VND HLFT IHNEN AVS.
Das Chronogramm mit der verschlüsselten Jahreszahl befindet sich darunter:
SVRGE O IEHOVA ATQVE DISPERGE INIMICOS TVOS. Übertragen: Erhebe dich, o Jehova, und zerstreue deine Feinde. Für das Chronogramm wurde der Psalm 68,2 leicht abgewandelt.
Die Addition der in der Inschrift größer geschriebenen römischen Ziffern (durch Fettdruck hervorgehoben) V + I + V + V + D + I + I + I + M + I + C + V ergibt 1625 (5 + 1 + 5 + 5 + 500 + 1 + 1 + 1 + 1000 + 1 + 100 + 5 = 1625).
Die Jahreszahl 1625 wird allerdings in Ziffern an der Hausfront wiederholt.
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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