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In, um das und oben auf dem Gradierwerk

  • Das "alte" Gradierwerk, 112 m lang. Die Fahne verweist auf die Lichtspiele, die alle zwei Jahre am neuen Werk stattfinden.
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Gradierwerke gehörten bis in das letzte Jahrhundert hinein fast zu jeder Saline. Die allermeisten sind verschwunden; in der Regel haben "Bad"-Orte für ihre Kurgäste ein altes Werk wieder repariert und in Betrieb genommen, manchmal sogar ganz neu erbaut.
Das größte Gradierwerk mit 10.000 qm Fläche steht in Niedersachsen, in Bad Rothenfelde. Hier wird dem Besucher eine Besonderheit geboten: Er kann tatsächlich über 500 m entlang der rieselnden Sole die salz- und mineralienreiche Luft inhalieren, und wenn er das Werk umrundet, dann war das bereits ein Spaziergang von über einem Kilometer! Aber es kommt noch besser: Die riesige Anlage aus Holz und Schwarzdornzweigen (Schlehe) kann er nicht nur von außen bewundern, er kann sie auch besteigen und von innen besichtigen.
Im Jahre 1724 wurde nach intensiver Suche auf Veranlassung des Fürstbischofes Ernst-August von Hannover eine Solequelle gefunden. Salz war teuer und begehrt, und so beutete man selbst sehr schwache Sole aus, die fünf mal oder öfter über ein Gradierwerk gepumpt werden musste, um durch Verdunstung einen höheren Sättigungsgrad zu erreichen.
Gesättigte Sole hat einen Salzanteil von ca. 27 %. Später versuchte man durch Tiefbohrungen natürlich gesättigte Sole zu fördern, was anderswo öfter gelang. In Bad Rothenfelde erreichte man in über 300 m Teufe allerdings nur eine 8-%ige Sole.
Der Antrieb für die Pumpen, die die Sole auf das Gradierwerk beförderten, geschah in Rothenfelde (ab 1905 Bad) mit Hilfe von Windmühlen; im Bergbau heißen die technischen Einrichtungen "Künste", und so waren es eben nicht drei Windmühlen, sondern Windkünste. Eine Windkunst hat man neu aufgebaut und hofft, sie irgendwann einmal auch wieder funktionell einsetzen zu können. Jetzt erledigen Elektropumpen die Arbeit, die Sole auf die Höhe von 13 m zu heben.
Unbedingt ist ein Besuch empfehlenswert!

  • Das "alte" Gradierwerk, 112 m lang. Die Fahne verweist auf die Lichtspiele, die alle zwei Jahre am neuen Werk stattfinden.
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  • Die nächsten Vorführungen sind vom 1. bis 8. Oktober 2011 - auf 400 m Länge!
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  • Altes Gradierwerk, Nordseite. Die rot-braune Färbung rührt von gelöstem Eisen her.
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  • Durch ein Tor kann das alte Werk passiert werden. Im Turm hängt eine Uhrglocke.
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  • Auf dem Dach des neuen Gradierwerks, Blick nach Westen. Die Sole wird in eine Art Kanal gepumpt und ...
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  • ... durch hölzerne Rohre per "Zapfhahn" in eingekerbte Rinnen geleitet, von wo aus die Außenwände berieselt werden.
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  • Im Innern: die Rückseite des Schwarzdorngeflechts. Leider kann die Tiefe kaum deutlich werden.
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  • In der Mitte der Rest einer Windkunst. Rechts daneben das Rohr einer modernen elektrischen Pumpe.
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  • Die Überreste einer abgebrochenen Windkunst am Aufstieg im östlichen Teil. Das Pumpengestänge ist hinten noch zu sehen.
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  • Von hier oben schweift der Blick hinüber zum Teutoburger Wald.
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  • Blick nach Osten; die gesamte Länge ist kaum zu erfassen.
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2 Kommentare

Das Gradierwerk in Bad Rothenfelde ist wirklich beeindruckend. Danke für deinen interessanten Bericht. Wir haben neulich Päuschen am Gradierwerk in Bad Münder gemacht. Das kennst du bestimmt auch.

@Katja, na klar kenne ich Bad Münder - aber das Gradierwerk ist neu gebaut und auch sehr kurz. Ich habe davon schon ein paar Bilder in einem anderen Beitrag (Halotherapie) gebracht. Interessant ist für Bad Münder, dass sie vier (4) verschiedene Mineralwässer anbieten zur Trinkkur. Die Schwefelquelle ist allerdings Geschmackssache - meine nicht!

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