Abgebrochen!

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Bei herrlichem Sommerwetter ging es viele Kilometer durch Niedersachsen - das Ziel Bad Pyrmont. Was wollten wir in Bad Pyrmont?

Enttäuscht, im Losverfahren keine Karten für das Kleine Fest im Großen Garten erhalten zu haben, wurde uns dieses als eine Art Geheimtipp empfohlen. Und: man konnte die Karten einfach so an der Kasse kaufen - ohne Losverfahren und enttäuschte Hoffnung.

Also auf nach Bad Pyrmont an einem herrlichen Sommertag und hinein in den Kurpark. Überraschung: Sogar das Programm gab es umsonst beim Eintritt in den Park. Wie in Hannover-Herrenhausen, war gleich auf den ersten Schritten der Kleine Franz mit einer Gurke und seinem unvermeidlichen Koffer unterwegs, Feengestalten überraschten den einen oder anderen Besucher. Es gab ein Angebot für den Magen und der Park zeigte sich von seiner schönsten Seite.
Überall waren Menschen dabei, ihr Abendprogramm zusammen zu stellen. Man verteilte sich auf die einzelnen Spielorte und pünktlich ging es los. Eine Eröffnung gab es nicht, keine Begrüßung vom Mann mit dem Zylinder. Es wurde einfach das Spiel aufgenommen. So hörten wir zunächst Witze aller Art, aller Güte und aus allen Schubladen des Geschmackes. Was als kleiner Spaß begann, setzte sich mit viel Fingerfertigkeit mit einer Krawatte und mit Tellern fort. Dann sollte das Spiel mit der unter Gegenständen weg gerissenen Tischdecke folgen. Die ersten Regentropfen fielen. Die ersten Schirme wurde geöffnet. Die ersten Zuschauer stürmten unter den großen Baum. Der Künstler beriet sich und beschloss, diesen Teil der Nummer jetzt wegen des Wetters nicht zu zeigen. Er vertröstete auf die nächste Vorstellung. Dieses gerade noch hörend, waren nun alle Zuschauer unter Bäume gestürmt, denn der Regen hatte sich in einen Guss verwandelt. In der Hoffnung, bei der nächsten Darstellungsrunde mehr Wetterglück zu haben, stürmten alle irgendwie durch den Garten unter Bäumen entlang. Wir landeten bei Ali dem Eisverkäufer. Hier standen im Regen noch Menschen und amüsierten sich über seine Späße, aber nur Sekunden später wurde der Regen zum Sturzbach und Ali stand allein mit seinem Eisangebot.
Wer Glück hatte, war unter die großen Schirme bei der Konzertmuschel geflüchtet. Dort war noch karibische Musik zu genießen. Dort aber erschien auch der Mann mit dem Zylinder – ohne Zylinder jedoch mit Regenjacke. Er verkündete das Ende der Veranstaltung – den Abbruch des 10. Festes! Wir standen in einer großen, tiefen Pfütze und sinnierten, ob es daran lag, dass der Mann keinen Zylinder – wie im Großen Garten von Herrenhausen – bei sich hatte oder ob wir das Glück zu sehr heraus gefordert hatten? Um länger darüber zu diskutierten fehlte uns die Zeit, denn der Wasserstand unserer Pfütze stieg stetig. Also machten wir uns durchgeregnet trotz Regenjacke auf den Weg zum Auto, vorbei an Menschen, die den Abbruch des Festes noch nicht mitbekommen hatten……
Nehmen wir also doch im nächsten Jahr wieder lieber am Losverfahren in Hannover teil oder?

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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