DLRG: 686 Menschen vor dem Ertrinken gerettet
Pressemitteilung des DLRG Bundesverbandes
Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 686 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das sind 275 Personen oder 67% mehr als 2012. In 79 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben riskieren, um die Opfer lebend an Land zu bringen. Diese Zahlen gab der Präsident der DLRG, Hans-Hubert Hatje heute in Hamburg bekannt. „Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben verloren geben und darum kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren“, würdigte der Präsident die Leistungen der Einsatzkräfte an Küsten und Binnengewässern. Die Bilanz der Wasserrettungsorganisation weist zudem 8.505 Hilfeleistungen für Wassersportler und 41.000 Erste-Hilfe-Einsätze aus. „Der heiße Monat Juli und die Hochwasserkatastrophe im Mai und Juni haben die Rettungseinsätze in die Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung und Unkenntnis über die Gewässer waren die häufigsten Ursachen“, sagte Hatje. 50.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr eingesetzt. Sie haben auf ehrenamtlicher Basis 2,3 Millionen Wachstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen sicherer zu machen.
In der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung haben die Lebensretter den Abwärtstrend gestoppt. Die Ausbilder am Beckenrand haben im vergangenen Jahr 202.544 Prüfungen abgenommen Hatje bezeichnete es als bemerkenswert, dass trotz des Bädersterbens davon mehr als 65.000 Rettungsschwimmprüfungen erfolgreich abgelegt wurden. 23.000 junge Frauen und Männer hätten zum ersten Mal mit dem Rettungsschwimmabzeichen Silber die Eignung für den Wasserrettungsdienst erworben. „Mit diesem Ergebnis müssen wir uns keine Sorgen um unseren Nachwuchs auf den Wachstationen machen, müssen aber dieses Niveau zukünftig halten“, bilanziert Hans-Hubert Hatje die Ausbildungsleistung.
Hart kritisierte der DLRG-Präsident die sich weiter verschlechternden Rahmenbedingungen für die Ausbildung. Die Zahl der geschlossenen und akut von Schließung bedrohten Bäder in Deutschland habe sich mittlerweile auf 800 erhöht, so eine DLRG-eigene Studie. „Diese Entwicklung ist alarmierend. Die Folgen bekommen wir alle zu spüren. 20 bis 25 Prozent aller Grundschulen bieten keinen Schwimmunterricht mehr an, weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht und ausbildende Verbände wie die DLRG haben lange Wartelisten von ein bis zwei Jahren für einen Schwimmkurs. Jeder zweite Grundschulabsolvent ist kein sicherer Schwimmer mehr. Der Ausbildungsbedarf ist also groß, die Bäderlandschaft hingegen dünnt immer mehr aus. Die Proteste in den Kommunen, die sich gegen die Bäderschließung wenden, werden immer lauter. Die Bevölkerung will das Bad um die Ecke. 87,3 Prozent halten es für sehr wichtig und wichtig. Die DLRG steht an deren Seite und vertritt die Meinung, dass die Schulschwimmausbildung eine verpflichtende Leistung ist, für die die Kommunen die Infrastruktur vorzuhalten hat. Neben den Kindern sind die Senioren die Leidtragenden, die wegen der größeren Entfernungen zum nächsten Bad auf ihr gesundheitsförderndes Hobby, dem Schwimmen, verzichten müssen. Der soziale Ausverkauf muss gestoppt werden," sagte Hatje weiter. Die Politik sollte auf die große Mehrheit, die Schwimmbäder um die Ecke für sehr wichtig halten, hören.
Die Mitglieder der DLRG haben im vergangenen Jahr 7,2 Millionen Stunden ehrenamtlich für die Allgemeinheit geleistet. 1,25 Millionen Mitglieder und Förderer unterstützen die Ziele und humanitären Aufgaben der größten Wasserrettungsorganisation der Welt, die 2013 ihr 100-jähriges Bestehen feierte.