Tag der offenen Tür im neuen Krankenhaus von Bad Homburg - Teil 3

Wasserleitungen im Keller
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Wer an einer der stündlichen Technikführungen teilnahm, konnte einen Teil des Krankenhauses kennenlernen, in den man weder als Besucher noch als Patient hereinkommt.

Ein großer Teil der technischen Bereiche ist unterhalb des Erdgeschosses untergebracht. Am Anfang der Führungen gab es zunächst viele Rohre zu sehen, die zur Versorgung der Klinik mit kaltem und warmem Wasser dienen. Die Leitungsnetze sind so aufgebaut, dass das Wasser in den Leitungen zirkuliert. Auf diese Weise lässt sich etwa sicherstellen, dass es überall etwa die gleiche Temperatur hat und nicht am Leitunsgende auskühlt, wenn gerade kein Wasser entnommen wird.

Eine Anlage dient dazu, Wasser von genau definierter Zusammensetzung herzustellen. Das Wasser wird zunächst entsalzt und dann mit einer bestimmten Menge an Salzen angereichert.

Zur Aufbereitung von Luft dienen verschiedene Filteranlagen. Diese filtern alle Partikel bis zu einer gewissen Größe aus der Luft hinaus. Mit den nicht ausgefilterten Teilchen wäre die Luft zwar nicht rein genug für Räume, in denen Mikrochips produziert werden, aber Viren und Bakterien sollten aufgrund ihrer Größe nicht mehr enthalten sein. Neben der Filteranlage ist noch genug Platz, um eine gleiche Anlage danebenzustellen. Das erleichtert den Austausch der Anlage. Wenn das Ende ihrer Lebensdauer erreicht ist, kann die neue Anlage daneben aufgebaut und dann umgeschaltet werden. Natürlich ist es auch für die üblichen Wartungsarbeiten hilfreich, wenn etwas mehr Platz zur Verfügung steht.
Ein ähnliches Konzept soll übrigens auch für die ganze Klinik zur Anwendung kommen. Neben der Klinik wird der Platz für ein weiteres Gebäude von ähnlicher Größe freigehalten. Wenn nach voraussichtlich 30 Jahren der jetzige Neubau am Ende seiner Lebensdauer ist, soll dort eine neue Klinik gebaut werden. Nach dem Umzug ins Nachbargebäude kann dann die abgenutzte Klinik abgerissen werden.

Im Keller gibt es aber nicht nur die Technik zur Versorgung der Gebäude, sondern auch eine Abteilung zur Sterilisation medizinischer Geräte wie Operationsbesteck. Diese werden zunächst in Waschmaschinen gewaschen. Nach der Wäsche werden aus den Teilen vorgesehene Sets zusammengestellt - auf dem Bildschirm wird dabei angezeigt, wie die Zusammenstellung ist. Fehlende Teile, die nicht mehr von ihrem letzten Einsatz zurückgekommen sind, müssen ergänzt werden. Zuletzt werden die fertigen Sets noch im Sterilisator keimfrei gemacht.

Die weitere Tour führte auch einmal für kurze Streckenabschnitte aus dem Gebäude heraus oder durch Gänge, in denen ein kräftiger Luftzug herrschte. Sie führte an Kesseln zur Dampferzeugung und noch einmal an der Lüftungsanlage vorbei, bevor die letzte Station der Führung erreicht war: die Rohrpostanlage.

Mit der Rohrpost lassen sich Transportzylinder in Rohren durch das Gebäude befördern. Die Transportsteuerung erfolgt vollautomatisch, wobei die Anlage das Transportgut anhand einer entsprechenden Markierung erkennt. Empfindliches Transportgut (z.B. Blutproben) wird mit niedrigerer Geschwindigkeit transportiert als etwa ein leerer Zylinder. Für die Fortbewegung sorgen kräftige Ventilatoren, die sowohl blasen als auch saugen können. Zur Rohrpost gehört ein Bahnhof, in dem der Zylinder zwischen acht Rohrpostlinien verschoben werden kann. Ein- und Ausgänge des Bahnhofs sind mit acht Weichen verbunden, über die der Transportzylinder auf seine Reise geht.

Der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Klinik konnte im auch Rahmen von Führungen besichtigt werden. Allerdings war die Teilnehmerzahl pro Führung auf 15 begrenzt, und man musste sich vorher anmelden. Am Samstag gegen 15:30 Uhr waren alle Führungen ausgebucht. Später gab es dann doch noch freie Plätze in der letzten Führung, die um 17:30 stattfinden sollte - es hatten wohl einige Leute vorher abgesagt. Gegen 16:55 kam im Krankenhaus eine Durchsage, dass die letzten beiden Führungen zusammengelegt und in etwa zehn Minuten beginnen würden. So fuhr dann eine etwas größere Gruppe als sonst in den vierten Stock. Grund für die vorverlegte Führung war, dass der auf dem Landeplatz stehende Hubschrauber schon um 17:30 Uhr zum Rückflug starten müsse. Die Besucher wurden daher etwa fünf Minuten vor dem Start vom Landeplatz geschickt. Zuerst wurde ihnen versprochen, den Start vom vierten Stock aus beobachten zu können. Eine dort aber anwesende Aufsichtsperson meinte jedoch, dass es sich um einen Sicherheitsbereich handeln würde, in dem beim Start keine Besucher sein dürfen, und so konnten die Besucher den Start nicht aus der Nähe sehen.

Links
Teil 1 - Allgemeines
Teil 2 - Führung durch verschiedene Stationen
Teil 3 - Technik und Hubschrauberlandeplatz

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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