Bahnhofseröffnung in Bad Homburg
Mehrere Jahre war der Bad Homburger Bahnhof wegen Bauarbeiten nur teilweise zugänglich. Am 23.8.2013 wurde er nach längeren Bauarbeiten offiziell wiederöffnet.
Besucher nicht willkommen
Für den 23.8.2013 um 11 Uhr war die Eröffnung des umgebauten Bahnhofs durch den Bürgermeister angekündigt worden. Das hatte zahlreiche Besucher zum Bahnhof gelockt, die den nun wieder ansehnlichen Bahnhof besichtigen wollten. Die Besucher hatten jedoch Pech: Vor den drei Bahnhofstüren stand Sicherheitspersonal, das nur Gäste mit Einladung in die Bahnhofshalle ließ - wer die nicht hatte, durfte lediglich durch die Tür hineinschauen. Von der Gleisseite aus war kein Zutritt möglich, da die neu eingebauten Glastüren geschlossen waren. Man konnte zwar gut hineinsehen, sah aber auch nicht wirklich was von der Eröffnungsfeier.
Zum Besichtigen blieb in dieser Zeit nur der Seitentrakt auf der Ostseite. In diesem waren Touristikbüro, Mobilitätszentrale und das Schnellrestaurant McDonalds geöffnet. Letzteres nahm offiziell auch um 11 Uhr den Betrieb auf. Die Mitarbeiter ließen jedoch Besucher schon vorher eintreten, als noch geputzt wurde und Gäste eher im Wege waren. Die ersten Bestellungen konnten schon um zehn vor Elf aufgegeben werden.
Das Essen von McDonalds war aber ebenso wie Reisende und Besucher nicht überall im Bahnhof erwünscht. Als die zweite Kundin der neuen Filiale sich mit ihrem Menü in der Hand vor den Eingang zur Bahnhofshalle stellte, wurde sie vom Wachpersonal gebeten, mit dem Essen um die Ecke zu gehen. Den an diesem Tage anwesenden McDonalds-Clown hat man aber zur Eröffnungsfeier hereingelassen.
Erst gegen 12:10 Uhr wurde die Bahnhofshalle für den gemeinen Besucher geöffnet, nachdem die für die Feier bestellte Kapelle ihr letzte Stück gespielt hatte und sich die geladenen Gäste längst in den Seitentrakt abgezogen waren. Die gegen 11 Uhr erschienenen Besucher dürften aber schon alle verschwunden gewesen sein, zumal vom Wachpersonal noch deutlich spätere Uhrzeiten für den allgemeinen Einlass genannt wurde.
In der Nachbarstadt Oberursel hatte man im Vorjahr auch die Eröffnung eines umgebauten Bahnhofsgebäudes gefeiert. Dort fand die offizielle Eröffnung im Rahmen eines Bahnhofsfests statt und war nicht nur für ausgewählte Besucher.
Lange Bauarbeiten
Das Bad Homburger Bahnhofsgebäude war seit Juli 2009 nur noch eingeschränkt nutzbar gewesen. Am 4. Juli hatten Jugendliche einen Verkaufsstand im Bahnhof angezündet. Neben durch die Hitze zerstörten Fenstern gab es Schäden durch den Rauch, der sich in der historischen Gebäudesubstanz festgesetzt hatte. Anfangs war das Gebäude komplett gesperrt, und Reisende mussten über einen Behelfsweg östlich am Bahnhof vorbeigeführt werden - dadurch war ein Gleis nur von Süden her befahrbar war. Später wurde aus Holz ein Tunnel durch die Bahnhofshalle gebaut, durch welchen die Reisenden während der Sanierungsarbeiten den Bahnhof passieren konnten. Zeitweise wurden die Reisenden auch durch den östlichen Seitentrakt geleitet, was den Weg zum Busbahnhof deutlich verlängerte. Außerdem waren die Gänge durch den Bahnhof sehr eng. Wer kurz nach Ankunft einer S-Bahn zu den Gleisen wollte, kam durch die entgegenkommenden Massen nur schlecht voran.
Der neue Bahnhof
Nach dem Umbau hat sich viel im Bahnhof verändert. Die wichtigste Änderung für Reisende besteht darin, dass die Bahnhofshalle nicht mehr jederzeit geöffnet ist. Zu später Stunde müssen Reisende durch den östlichen Seitentrakt.
Auf der östlichen Seite gibt es Toiletten und Räume mit mietbaren Fahrradstellplätzen. In einem weiteren Raum wird momentan für das Automuseum Central-Garage geworben.
Die McDonalds-Filiale verfügt über nur einen sehr kleinen Verkaufsraum, der von zwei Seiten aus betreten werden kann. An den anliegenden Gängen finden sich Tische und Bänke. Es ist die einzige McDonalds-Filiale in Bad Homburg. Einen BurgerKing findet man in der Kurstadt überhaupt nicht.
Schräg gegenüber von McDonalds ist noch ein weiterer wichtiger Raum, in dem Tourismusinfo und die RMV-Mobilitätszentrale untergebracht sind.
Direkten Zugang zur Bahnhofshalle haben ein Bäcker mit Sitzgelegenheiten und der Bahnhofsladen, in welchem man Zeitschriften, Lebensmittel und andere Dinge bekommt.
An mehreren Stellen sind große Displays angebracht worden. Statt Informationen über abfahrende Züge zeigen diese Werbung an.
Der westliche Anbau wird für Gastronomie und Kultur genutzt. Im oberen Stockwerk ist der Speicher. Dabei handelt es sich um einen großen Veranstaltungsraum mit Bühne, zu dem auch eine Bar gehört.
Durch die neuen Anbauten liegen einige Teile der früheren Außenfassade des Bahnhofs jetzt im Inneren.
Bahnhofsfest
Am 24. und 25. August gab es bei einem Bahnhofsfest die Gelegenheit, den neuen Bahnhof zu besichtigen - und das nicht nur für geladene Gäste.
Auf dem Bahnhofsvorplatz gab es Musik, Bewirtung und einen Spielplatz für Kinder. Die Stadt Bad Homburg informierte über die geplante Umgestaltung vom Bahnhofsvorplatz. Daneben war ein Stand vom RMV.
Im Bahnhof waren die Musiker von Walk-A-Tones sowie eine Gruppe aus drei bunten Freunden unterwegs.
Es gab die Möglichkeit, den Speicher zu besichtigen und sogar eine Führung durch den früheren Fürstenbahnhof, der jetzt als Gambrinus für Parties und Musikveranstaltungen genutzt wird.
Eine historische Führung informierte über die Geschichte des Bahnhofs. Es handelte sich aber eigentlich um keine wirkliche Führung, sondern einen Vortrag mit Blick auf den Bahnhof.
Leider wurden nicht alle Programmpunkte (z.B. Dampflokfahrten) an beiden Tagen angeboten.
Links
Führung durch den Bad Homburger Bahnhof am 11.8.2012
Bahnhofseröffnung in Oberursel am 26.5.2012
Die folgende Bildergalerie enthält hauptsächlich Bilder vom Bahnhofsfest am 24.8.2013 in ungeordneter Reihenfolge.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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