Harzwanderung mit Mac Lehmann-Rentsch und den Triatlethen des LSV
Radau-Wasserfall über den Brocken nach Torfhaus
Start der Wanderung ist der Parkplatz am Radau-Wasserfall, von hier aus haben wir uns direkt über die Nordhäuser-Straße hinweg zum Wasserfall begeben und weiter zum Waldrand. Hier nun begann unsere gemeinsame Harzwanderung mit dem Beginn des ersten heftigen Aufstiegs, allerdings nicht bevor wir den Proviant für unterwegs in die Rucksäcke verteilt hatten. Frohen Mutes wanderten wir nun den recht schmalen Weg, zunächst den Berg hinauf und weiter über schmalen Trampelpfad, immer der Eckertalsperre entgegen. Bei feuchtem Wetter kann es hier recht glitschig sein und man trifft unter Umständen auch schon auf die ersten Mountainbiker die sich im Schneckentempo den Hang hinauf quälen oder aber abwärts in Richtung Bad Harzburg unterwegs sind.
Nach etwa einer dreiviertel Stunde gelangten wir über die Rudolfklippe, welche einen ersten herrlich Ausblick gewährte, zum Molkenhaus und damit zu unserer ersten Rast. Nach einem kurzen Päuschen bei einem Becher Kaffee und einer ersten Sättigung ging es dann zunächst auf einer asphaltierten Straße weiter bis diese dann wieder in einem schmalen, stetig ansteigenden, Wanderweg hinauf zur Eckertalsperre mündete. Dort angekommen kann man das frische Talsperrenwasser an einem kleinen Brunnen probieren, sich über die Talsperre informieren, den herrlichen Aus- und Rundblick sowie nur ein paar Schritte weiter den Blick über die höchste Staumauer Deutschlands genießen. Der See der Talsperre ist von beiden Seiten durch einen hohem Nadelwald eingeschlossen und bietet vor allem bei sonnigem Wetter einen grandiosen An- und Weitblick.
Unser Marsch führt weiter über die Staumauer hinweg, wo man sich wiederum an der herrlichen Natur und dem wundervollen Ambiente satt sehen konnte. Nach etwa zwei dritteln der Mauer deutet eine schwarz-rot-goldene Säule auf die ehemalige Grenze hin. Hier also befand sich seinerzeit der sogenannte "Antifaschistische Schutzwall". Eine Tafel informiert heute über diese unsinnige Teilung mitten durch die Talsperre, welche eine Nutzung als Trinkwassertalsperre nahezu unmöglich machte. Wir verweilten einen Augenblick und sahen uns das schöne Harzpanorama mit Brockenblick an. Wie in weiter Ferne sieht man den Gipfel des Brocken mit dem gut zu erkennendem Brockenturm und es entsteht der Eindruck, das es bis dorthin noch verdammt weit sein muß. Unter den Kiefern des Harzes geht es anfangs noch sehr eben und sanft um die Talsperre herum um dann weiter durch den Wald bis zur Rangerstation am Scharfenstein wieder anzusteigen. Der Scharfenstein, bzw. die um die Rangerstation gelegenen weitläufigen Wiesen wurde lange Zeit als Viehweide genutzt.
Auch hier gab es die Möglichkeit zur Einkehr und Erfrischung sowie einen herrlichen Rundumblick bis hin zur Eckertalsperre, was uns zu einer erneuten kurzen Pause und ein wenig Verschnaufen animierte. Die Kräfte wurden mobilisiert und dann ging es flott weiter auf dem Hirtenstieg hinauf zum Brocken. Diese Betonstraße ist ein stetig ansteigender Weg hinauf zum höchsten Ziel unserer Harzwanderung, dem Brocken. Nach etwa 2 KM entschlossen Rita und ich uns dazu, doch eine andere Strecke in Richtung Torfhaus zu nutzen. Wir setzten über Jürgen Walter die Gruppe darüber in Kenntnis und wanderten dann wieder zurück zur Rangerstation am Scharfenstein um von dort aus dann links abbiegend in Richtung Torfhaus zu wandern. Auf unserem alleinigen und recht einsamen langen Pfad zum Eckersprung erwartete uns eine unerwartete und unangenehme Überraschung nach der anderen, die uns ungeübten Wanderern alles abverlangte. Zuerst noch flach, dann immer steiler geht es einen Waldweg entlang, der dann zum Waldpfad und später zum Steinpfad mutierte empor. Bereits hier kam uns der Gedanke, ob es nicht Unklug war diesen Weg zu nutzen, statt mit der Gruppe zum Brocken hinauf zu Ächzen. Aber nun waren wir hier und da mussten wir nun durch, egal wie :-) Dies war nicht nur der anstrengendste Teil der gesamten Wanderung, es war von der herrlichen Natur her auch der schönste Teil, den wir allerdings nicht in vollen Zügen genießen konnten, da wir mehr damit zu tun die immer schwieriger werdende Strecke zu meistern und schadlos zu überstehen als denn die wundervolle Natur zu genießen. Irgendwann kam uns dann auf dem mittlerweile engen Wanderpfad der anfangs linksseitig verlaufende Bach mitten auf diesem Pfad entgegen. War es bisher schon nicht einfach vorwärts zu kommen so wurde es nun immer schwieriger, morastiger und total steiniger und damit sehr glitschiger Boden wechselten sich jetzt regelmäßig ab, der einstige Pfad verlagerte sich zeitweise mittels enger und morastiger Seitenpfade immer wieder in die Wildnis hinein und wieder zurück, umgestürzte Baumriesen mussten überwunden, umgangen, entlang gekrochen und direkt unter durch gekrochen wurden um vorwärts zu kommen. Diese Art der Wanderung forderte uns alles ab und der Körper forderte die eine und andere Pause ein :-) Das war eher was für Abenteurer und Waldläufer als für Unsereins, die allenfalls mal im Deister wandeln. Die doch sehr heftigen Stürme der letzten Jahre hatten hier ihre deutlichen und nachhaltigen Spuren hinterlassen und da hier im Harzer Naturschutz Reservat keinerlei Änderungen durch Menschenhand, in welcher Form auch immer, vorgenommen werden dürfen, muss die Natur sich selbst helfen und wir uns dann wohl oder übel auch. Aber wir haben uns durch gekämpft und sind dann den letzten KM, teilweise auf allen Vieren krabbelnd, hinauf zum Kammweg am Eckersprung gelangt Jetzt wo wir diese strapaziöse Strecke bezwungen hatten und dringend einer kurzen Rast mit reichlich "Durstlöschen" bedurften, entlohnte uns der herrlich An- und Ausblick am Eckersprung. Einigermaßen erholt konnten wir nach all den mühevollen Strapazen wieder gelassener den stetig abwärts verlaufenden, und nur noch selten mal ansteigenden, und sehr gut begehbaren Wanderweg in Richtung Torfhaus entlang wandern. Immer wieder genossen wir bei der überaus guten Sicht den einen oder anderen schönen Ausblick.
Mittlerweile etwas erholt von unserer "ungewollten Abenteuerwanderung erreichten wir gegen 16:15 Uhr Torfhaus und genehmigten uns dann am Parkplatz am dortigen Mountainbikestore einen doppelten Espresso und einen Latte Macciato. Kurz darauf traf dann auch der Rest der Truppe ein und wir konnten nach dem Verzehr der letzten Proviantbestände ausgepowert per Reisebus die Fahrt gen Burgdorf antreten. Der Ausblick und die Höhenluft, die netten Gespräche und viel Spaß entschädigen aber für alle Strapazen :). Wir freuen uns auf die nächste Tour, doch diesmal etwas weniger Heftig :-)
Unser gemeinsamer Dank für diesen wunderbaren !Wandertag" gilt Mac Lehmann-Rentsch, der das alles gemanagt und ermöglicht hat. Danke Mac!
Bürgerreporter:in:Detlef Oppermann aus Lehrte |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.