Winter fordert erste Verluste - Schleiereulen verhungern – Scheunen öffnen

10. Januar 2010
Markt, 38259 Salzgitter

Beddingen. Am Sonntag, 10. Januar 2010, wurde dem NABU die erste tote Schleiereule des Winters aus dem Raum Salzgitter gemeldet. Das Tier ist beringt, sodass geklärt werden kann, woher es stammt. „Wir haben schon damit gerechnet“, sagt Axel Sandvoss, Eulenschützer beim NABU Salzgitter. Das Problem sei, so Sandvoss, dass die Eulen bei einer Schneedecke von etwa 10 cm Höhe ihre Nahrung – Mäuse und Spitzmäuse – noch hören und sicher fangen können. „Bei höheren Schneelagen wird das zunehmend schwierig“, weiß der Experte. Die momentanen Schneehöhen machen es den Eulen auf einem Großteil der Fläche nahezu unmöglich, überhaupt noch Mäuse zu erbeuten. Andere Arten, wie etwa Waldohreulen können sich teilweise auf Kleinvögel wie Sperlinge umstellen, was Schleiereulen aber schwer fällt. Diese bei uns ohnehin selten gewordene Art trifft es doppelt hart, denn im vergangenen Jahr hatten die Schleiereulen wegen der niedrigen Mäusebestände kaum Nachwuchs. Dennoch kann der Mensch den Tieren auch hier helfen. Früher konnten die Eulen im Winter in Scheunen und anderen Gebäuden jagen und so überleben. Heute sind diese Gebäude oft verschlossen. Deshalb rät der NABU: „Wer die Möglichkeit hat, sollte es den Tieren ermöglichen, in Scheunen und andere Gebäude zu gelangen, wo sie Mäuse jagen können. Damit ist nicht nur den Eulen geholfen, diese leisten auch gleichzeitig einen Beitrag zur ökologischen Schädlingsbekämpfung.“ Als Einflugloch reicht eine Öffnung von etwa 12 Zentimeter Durchmesser. Es sollte aber gewährleistet sein, dass die Eulen das Gebäude auch wieder verlassen können.

Foto: Verhungerte Schleiereule (Foto: Walter Wimmer).

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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