Aktuelle Zahlen zum Ausbildungsstart: Zwischenbilanz leicht positiv

Aktuelle Zahlen zum Ausbildungsstart:
Zwischenbilanz leicht positiv

Hannover (ein/kip) Die Industrie- und Handelskammer Hannover nimmt zur Ausbildungssituation Stellung: Zum 1. August, an dem traditionell in vielen Unternehmen die Ausbildung startet, zählt die IHK Hannover in ihrem Bereich 8916 abgeschlossene Ausbildungsverträge und damit rund 0,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. In den gewerblich-technischen Berufen liegt die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse bei 2484 und damit
1,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Lehrstellen in den kaufmännischen Berufen stieg dagegen um 1,8 Prozent auf 6432. Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover, sieht die Ausbildungsbereitschaft weiter auf hohem Niveau. „Angesichts eines drohenden Fachkräftemangels halten die Unternehmen an der dualen Berufsausbildung fest“, so Schrage. Er verwies darauf, dass die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse im Bereich der IHK Hannover heute rund 25 Prozent höher ist als vor zehn Jahren.

Neben der Metalltechnik (rund 1150 neue Ausbildungsverträge/plus
1 %) und der Elektrotechnik (rund 650 Verträge/plus 3 %) im gewerblich-technischen Bereich liegen bei den kaufmännischen Berufen die Bereiche Handel (über 2100 Verträge/plus 3 %) und Hotellerie und Gastronomie (rund 860/plus 6 %) vorn.

Durch den demografischen Wandel wird die Zahl der Bewerber um Ausbildungsstellen künftig sinken. Zugleich erwerben immer mehr Jugendliche die Hochschulreife, wollen danach studieren und gehen so möglicherweise dem Ausbildungsmarkt verloren. „Wir sehen bereits jetzt bei vielen Unternehmen Schwierigkeiten, ihre Ausbil-dungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen“, so Heinz Orlob, Leiter Berufsbildung der IHK. Er verwies auf eine Umfrage der IHK Hannover, nach der jedes fünfte Unternehmen im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen konnte. Die Rahmenbedingungen für die Jugendlichen, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, werden sich in den nächsten Jahren weiter verbessern: „Der Konkurrenzkampf der Unternehmen um die besten Schulabgänger hat längst begonnen“, so Orlob. Qualifizierte Bewerber können schon heute zwischen verschiedenen Ausbildungsplätzen wählen.

Noch keine Lehrstelle? Tipps der IHK für Jugendliche

Nicht vom Termin 1. August abschrecken lassen: In vielen Unternehmen ist Ausbildungsbeginn am 1. September. Grundsätzlich kann zu jedem Zeitpunkt eine Ausbildung begonnen werden.

In der IHK-Lehrstellenbörse (www.ihk-lehrstellenboerse-hannover.de) finden sich auch für 2013 noch freie Ausbildungsplätze. In vielen Berufen gibt es Chancen. Besonders hoch sind sie für angehende Fachinformatiker, Kaufleute für Versicherungen und Finanzen, in Berufen des Handels sowie der Hotellerie und Gastronomie.

Neben der IHK-Lehrstellenbörse sollten Jugendliche auch Informationsangebote der Agentur für Arbeit (www.arbeitsagentur.de) nutzen, wie zum Beispiel Jobbörse, Berufenet und BerufeTV. Hier können auch Alternativen zum Wunschberuf gefunden werden.

Jährlich treten im Bereich der IHK Hannover mehrere Hundert Jugendliche ihre Ausbildung zum 1. August nicht an. Dies bietet Chancen für andere Bewerber. Die IHK meldet die offenen Stellen der Agentur für Arbeit. Jugendliche sollten sich daher als ausbildungs-platzsuchend bei der Agentur für Arbeit melden.

Außerdem wird die IHK Hannover Anfang Oktober gemeinsam mit den Arbeitsagenturen und JobCentern Nachvermittlungsgespräche mit jungen Menschen führen, die bis zum 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Wie in den vergangenen Jahren wird jeder Jugendliche ein Angebot für Ausbildungsplätze oder Einstiegsqualifizierungen erhalten. Um an der Nachvermittlung teilnehmen zu können, müssen sich Jugendliche als ausbildungs-platzsuchend bei der Agentur für Arbeit melden.

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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