Zu Besuch im Alten Land zum Blütenfest und bei der neuen Blütenkönigin Sandra Müller
Zu Besuch im Alten Land zum Blütenfest und bei der neuen Blütenkönigin Sandra Müller
Bad Grund (kip) Seit 1981 wird am ersten Mai-Wochende in der Gemeinde Jork im Alten Land die Tradition des Blütenfestes gefeiert und eine neue Blütenkönigin gekrönt. Anlass genug zu einem Tagesausflug in den Landstrich südlich der Elbe zwischen Hamburg und Stade zu fahren und die Gemeinde Jork aufzusuchen. Dort wartete ein Gästeführer auf uns, der mit uns auf einer interessanten Rundfahrt durch und rund um Jork die Geschichte des Alten Landes näher brachte. Zwischen 1130 und 1230 wurde das Land von einem Niederländer nutzbar gemacht. Bis 1885 verwaltete sich das Alte Land selbst.
Reich verzierte und reetgedeckte Ständerhäuser im typischen landschaftsbezogenen Still und Prunkpforten säumten die Straßen der gewählte Fahrtroute. Gästeführer Heinz Schilling informierte über die Besiedlung des kultivierten Landes, über die Gliederung des Landes in drei Meilen, über die Bedeutung der zur Straße gelegenen Hauseingangstür, die nur zu besonderen Anlässen genutzt wird. Bei einem Stopp an der Elbe verlor der Gästeführer ein paar Worte über die Sorgen und Nöte der Bewohner zur geplanten Elbvertiefung. Er erinnerte an die große Sturmflut 1962.
Während der Informationsfahrt gab es herrliche Ausblicke auf die wunderschöne Bebauung und auf die Landschaft mit ihren großen Apfelplantagen. Auf einer Fläche von rund 10.000 Hektar finden wir Apfelplantagen. Früher gab es auch Kirschplantagen, die von einem Virus befallen waren. Seitdem gibt es im Alten Land keine Kirschplantagen mehr. Im wesentlichen waren es nur noch die jungen Apfelbäume, die in voller Blüte standen. Die Obstbaumblüte der älteren Bäume hörte in diesem Jahr leider fast schon der Vergangenheit an. Die Apfelbäume werden etwa 2,5 bis 3,0 Meter hoch.
Danach besuchten die Ausflügler aus dem Harz und Hildesheimer Land den seit 1900 in der dritten Generation bewirtschafteten Obsthof Bey. Bei etwas kühlen Temperaturen erläuterte der Chef in der Plantage den Anbau und die Pflege der Bäume sowie die Ernte der auf dem Hof angebauten 14 verschiedenen Apfelsorten. Holsteiner Cox, Elstar und Braeburn werden wie viele andere Apfelsorten auf diesem Obsthof angebaut. Nach dem etwa einstündigem Rundgang über die Plantage stand im rustikalen Hofambiente ein schmackhafter Gulasch-Eintopf bereit. Im angrenzenden Hofladen werden typische Spezialitäten der Region angeboten.
Zur Mittagszeit gesellte sich Gästeführerin Helga Berndt zu uns. Bereitwillig gab sie Auskunft zum täglichen Leben im Alten Land und besonders zu ihrer wertvollen Tracht. Früher trugen Mann und Frau zu vielen Anlässen diese schmucke Tracht. Insbesondere die traditionelle Tracht der Frauen ist mit wertvollem Filigramarbeiten verziert. Mehrere Ketten in Filigranarbeiten in Silber gefertigten "Perlen" zeigen den Reichtum der Trägerin. Die Geschichte, der Reichtum und die Fruchtbarkeit des Landes wird mit dieser Tracht symbolisiert.
Seit fast 30 Jahren wird in der Gemeinde Jork eine Blütenkönigin gewählt, die zu vielen Anlässen gefeiert und geehrt wird. Sie wird zu jeder Festlichkeit im Alten Land eingeladen. Sie repräsentiert den südlich der Elbe gelegenen Landstrich zwischen Hamburg bis Stade. Sie wird am ersten Wochenende im Mai anlässlich des Blütenfestes gekrönt. Die Blütenkönigin trägt die Altländer Tracht mit einer wertvollen fünfreihigen Kette aus kostbaren Filigranschmuck. Ihre Kopfbedeckung ist ein reich verzierter Kopfschmuck.
Beim Besuch des Blütenfestes mit Folklore und Tanz, unzähligen vielen Ständen mit Produkten aus der Region - der Apfel wie der Fisch durften nicht fehlen - hatten eine Ausflügler die Gelegenheit zu einem netten Gespräch mit der am Vortag gekrönten 22-jährigen Blütenkönigin Sandra Müller. Sie verstand es, die Vorzüge ihrer Region den Gästen zu vermitteln. Eine Einladung zu weiteren Besuchen fehlte nicht.
Foto
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Blütenkönigin Sandra Müller
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Gästeführerin Helga Berndt
Die Fotos wurde teils bei Regen aus dem fahrenden Reisebus geschossen. Deshalb sind es manches Mal keine gelungenen Schnappschüsse.